Gefährliche Funkstille! Polizei und Feuerwehr für mehrere Minuten nicht erreichbar
Hamburg - In der Nacht zu Mittwoch hat es offenbar einen deutschlandweiten Ausfall des digitalen Polizeifunks gegeben.
Gegen 2.30 Uhr begann die beunruhigende Störung, die die Kommunikation von Einsatzzentrale und der Besatzung der Streifenwagen zunächst einschränkte.
"Wir gehen von etwa 15 Minuten aus", sagte ein Sprecher des Landespolizeiamtes Schleswig-Holstein am Mittwoch.
Und auch in Hamburg gab es Probleme. "Fakt ist: Die Verbindung war für 17 Minuten unterbrochen", sagte eine Sprecherin der Polizei Hamburg auf Nachfrage von TAG24.
Hintergrund seien zuvor angekündigte Arbeiten an der Netzstruktur gewesen. Dabei sei ein unerwartetes technisches Problem aufgetreten, hieß es. Welches genau, das sei aktuell noch unklar. "Es ist das erste Mal, dass während solcher Wartungsarbeiten etwas passiert ist", so die Sprecherin weiter.
Die Einsatzzentrale sei für Notrufe aber weiter erreichbar gewesen. Die Kollegen in den Streifenwagen wurden dagegen über sogenannte Mobipol-Geräte benachrichtigt, die die Polizisten im Einsatz fast immer bei sich führen.
Zum Glück sei in dem betroffenen Zeitraum zumindest bei der Polizei Hamburg nur wenig los gewesen, Einsätze wurden nicht weiter beeinträchtigt, so die Sprecherin. Schließlich lege man solche Wartungsarbeiten nicht ohne Grund mitten in die Nacht.
Auch die Feuerwehr Hamburg hatte gegen 2.30 Uhr einen ganz ähnlichen Digitalfunkausfall und musste auf telefonische Geräte umstellen.
Ausfall auch in weiteren Bundesländern gemeldet
In anderen Bundesländern, darunter Niedersachsen und Baden-Württemberg, kam es in der Nacht ebenfalls zu Ausfällen. Letzteres meldete einen Ausfall von insgesamt 16 Minuten.
Auch hier hätten die Beamten weiter über Analogfunk und Telefon kommunizieren können, so eine Sprecherin des Lagezentrums des Innenministeriums in Stuttgart. Weitere Probleme seien im Südwesten nicht aufgetreten.
Das ganze Ausmaß der Funkstille muss nun aber noch untersucht werden.
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa