Gold, Geld, Waffen: Polizei-Großrazzia fördert Erstaunliches zutage

Frankfurt am Main/Neunkirchen/Saarbrücken/St. Wendel - Ein gewaltiger Schlag gegen das sogenannte Hawala-Banking-Netzwerk gelang Ermittlern aus Hessen und dem Saarland am Mittwoch infolge einer groß angelegten Razzia.

Insgesamt rund 210.000 Euro in Bar sowie mehrere Schusswaffen wurden von den Ermittlern sichergestellt.
Insgesamt rund 210.000 Euro in Bar sowie mehrere Schusswaffen wurden von den Ermittlern sichergestellt.  © Zollfahndungsamt Frankfurt am Main

Im Fokus der an mehreren Orten zeitgleich durchgeführten Durchsuchungen standen Handlungen im Bereich des altertümlichen Geldüberweisungssystems, das auch heute noch für die weitestgehend anonyme Übermittlung von Geldern außerhalb des legalen Bankensystems genutzt wird.

Die Drahtzieher agieren hierbei auf Provisionsbasis und sorgen dafür, dass unter anderem Schwarzgeld an den staatlichen Behörden vorbei abgezweigt werden kann. Im Fall der Ermittler des Zollfahndungsamtes in Frankfurt am Main und des Landespolizeipräsidiums aus dem Saarland wurden am Mittwoch schließlich insgesamt 13 Wohn- und Geschäftsraume in Saarbrücken, St. Wendel sowie im Landkreis Neunkirchen genauestens inspiziert.

Dabei wurden beachtliche Entdeckungen gemacht: Neben 210.000 Euro in Bar wurden vor allem Wertsachen auf Basis von Gold beschlagnahmt. Hierzu gehörten neben klassischen Barren auch Schmuck und Münzen in einem sechsstelligen Gesamtwert.

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Darüber hinaus stießen die Ordnungshüter auch auf ausländische Währungen sowie letztlich Speichermedien, zahlreiche Geschäftsunterlagen und zu guter Letzt auch zwei Schusswaffen. Am Ende der Razzia standen zudem drei vollstreckte Haftbefehle zu Buche.

Besonders abgesehen hatten es die Beamten auf eine fünfköpfige Gruppe, die sich durch ihre Zugehörigkeit zu Hawala-Banking unter anderem der Geldwäsche schuldig gemacht haben sollen.

210.000 Euro, Goldschmuck und -barren und Schusswaffen: Fahnder machen beachtliche Sicherstellung

Neben den beachtlichen Barmitteln wurde auch jede Menge Gold in Schmuck- und Barrenform beschlagnahmt.
Neben den beachtlichen Barmitteln wurde auch jede Menge Gold in Schmuck- und Barrenform beschlagnahmt.  © Zollfahndungsamt Frankfurt am Main

Kopf der Gruppierung soll ein 31 Jahre alter Mann sein, der das international agierende, illegale Geldsystem leiten soll. Das altertümliche Geldtransfersystem ermögliche laut Polizei-Pressesprecherin Carina Orth "per se die Geldwäsche und ist nicht nur deshalb ohne Genehmigung und Kontrolle durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verboten."

Ihren Anfang nahm die am Mittwoch durchgeführt Razzia bereits im Jahr 2022. Damals wurden den Fahndern die mutmaßlichen Geldwäschevorgänge im Zusammenhang mit illegaler Schleusung bekannt. Die Auswertung der beachtlichen Sicherstellungen läuft nun auf Hochtouren.

Titelfoto: Zollfahndungsamt Frankfurt am Main

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