Goldschatz aus Kelten-Museum gestohlen: LKA gibt Details bekannt

Manching - Das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) will am Mittwoch Details zum aufsehenerregenden Diebstahl des keltischen Goldschatzes im Millionenwert aus einem Manchinger Museum bekanntgeben. In der Nacht zum Dienstag waren die unbekannten Einbrecher in das Kelten Römer Museum in dem Ort bei Ingolstadt in Oberbayern eingestiegen. Der aus 483 Münzen bestehende Goldschatz wurde dabei vollständig gestohlen.

Das Kelten-Römer-Museum im oberbayerischen Manching: Einbrecher haben in dem Museum einen mehrere Millionen Euro teuren Goldschatz aus der Keltenzeit erbeutet.
Das Kelten-Römer-Museum im oberbayerischen Manching: Einbrecher haben in dem Museum einen mehrere Millionen Euro teuren Goldschatz aus der Keltenzeit erbeutet.  © Armin Weigel/dpa

Bayerns Kunstminister Markus Blume (47, CSU) sprach von einem enormen kulturellen Schaden. "Der Verlust des Kelten-Schatzes ist eine Katastrophe, die Goldmünzen als Zeugnisse unserer Geschichte sind unersetzlich", sagte er.

Der Goldschatz war das Aushängeschild des Museums. Der Sammlerwert der historischen Münzen wird laut LKA auf mehrere Millionen Euro taxiert.

Es handelt sich dabei um den größten keltischen Goldfund, der im vergangenen Jahrhundert aufgetaucht ist. Ein Grabungsteam hatte vor 23 Jahren die Münzen entdeckt. In der Vitrine befanden sich 483 Goldmünzen. Sie wurden auf etwa 100 vor Christus datiert.

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Nach ersten Ermittlungen war es in den frühen Morgenstunden des Dienstags zu dem Einbruch gekommen. Die Täter verschwanden unerkannt.

Erst als am Morgen die Mitarbeiter in das Museum kamen, wurde die Tat entdeckt.

Keltischer Goldschatz aus Museum in Manching gestohlen: Münzen nur schwer zu verkaufen

Tief im Boden eingelassen wurde im Kelten- und Römermuseum in Manching bei Ingolstadt der keltische Goldschatz ausgestellt. Nun wurde er vollständig gestohlen.
Tief im Boden eingelassen wurde im Kelten- und Römermuseum in Manching bei Ingolstadt der keltische Goldschatz ausgestellt. Nun wurde er vollständig gestohlen.  © Frank Mächler/dpa

Zunächst wurde die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums in Ingolstadt eingeschaltet. Wegen des großen Wertes des Diebesgutes übernahm dann aber schnell das LKA den Fall.

Nach Einschätzung der Polizei können die Täter den Goldschatz nur schwer verkaufen. Daher sei zu befürchten, dass sie die 483 keltischen Münzen einschmelzen und für den Goldwert veräußern. Das sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts am Mittwochmorgen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass es zudem einen Zusammenhang mit der Sabotage an mehreren Glasfaserleitungen gibt, die in der Nacht zum Ausfall der Telefon- und Internetverbindungen bei etwa 13 000 Privat- und Firmenkunden rund um Manching geführt hatte. Die zeitliche und räumliche Nähe zur Tat lege das nahe, sagte ein Sprecher. Durch die Sabotage habe es zudem keinen Alarm bei der Polizei gegeben.

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Insgesamt arbeiten Dutzende Ermittler an dem Fall. Die Polizei ist zudem im Austausch mit ihren Kollegen in Dresden und Berlin, wo es in den vergangenen Jahren ebenfalls große Einbrüche in Museen gegeben hatte. Zum näheren Stand der Ermittlungen wollte sich der Sprecher noch nicht äußern.

Seit 2006 wurde der Schatz in dem damals eröffneten Museum im Landkreis Pfaffenhofen/Ilm ausgestellt. Das sogenannte Oppidum Manching gilt als eine wichtige keltische Siedlung, in der bis heute Archäologen immer wieder Funde dokumentieren.

Aber auch bei Kriminellen ist die Bedeutung von Manching bekannt. Erst Anfang Mai hatten dort Raubgräber auf dem Gelände einer wissenschaftlichen Grabung etwa 140 Löcher gegraben. Ob dabei Keltenfunde entwendet wurden, ist bislang nicht bekannt.

Aktualisiert am 23. November 2022 um 8.48 Uhr (Details des LKA)

Titelfoto: Armin Weigel/dpa

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