Durchsuchungen bei Nazi-Rentnern: Spürhund erschnüffelt versteckte Datenträger

Kassel - Ermittler haben in Nordhessen sowie im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe die Wohnungen von zwei Männern und einer Frau durchsucht, die Schriften mit womöglich volksverhetzendem Inhalt verbreitet haben sollen.

Dank eines Datenträgerspürhundes konnte die Polizei die von dem 75-Jährigen versteckten Laptops, Festplatten und USB-Sticks sicherstellen.
Dank eines Datenträgerspürhundes konnte die Polizei die von dem 75-Jährigen versteckten Laptops, Festplatten und USB-Sticks sicherstellen.  © Marcel Kusch/dpa

Die 70 und 75 Jahre alten Männer sowie die 73 Jahre alte Frau werden der Volksverhetzung verdächtigt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag in Kassel mitteilten.

In den Schriften sei es mutmaßlich um Rassenlehre, völkisches Gedankengut sowie die Aufstachelung zu Hass gegen Personen mit Migrations-Hintergrund gegangen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Bei dem Einsatz in der vergangenen Woche stellten die Beamten mithilfe von Spürhunden den Angaben zufolge zahlreiche Datenträger, Aktenordner und Publikationen sicher, die nun ausgewertet werden. Festgenommen wurde niemand.

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Von besonderem Interesse sind demnach zwei Laptops, vier Festplatten und fünf USB-Sticks, die nur dank eines Datenträgerspürhundes in einem mutmaßlichen Versteck gefunden werden konnten.

Der Hund hatte die Gegenstände bei der Wohnungsdurchsuchung im Landkreis Kassel hinter der Blende einer Küchenzeile erschnüffelt.

Der bei der Durchsuchung anwesende 75-jährige Tatverdächtige wurde aggressiv und setzte sich gegen die Polizisten zur Wehr.

Er muss sich nun neben des Verdachts der Volksverhetzung auch wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.

Titelfoto: Marcel Kusch/dpa

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