Knast-Randale in JVA Straubing: Teils schwere Verletzungen nach Angriffen zwischen Insassen
Straubing - In der Justizvollzugsanstalt Straubing sitzen männliche Straftäter, die in der Regel ab sechs Jahren aufwärts hinter Gittern verbringen müssen. Entsprechend handelt es sich um alles andere als Kleinkriminelle – und wenn es da eskaliert, wird es gefährlich.
Und genau das ist am vergangenen Freitag und, nur zwei Tage später erneut, am Sonntagvormittag passiert.
Am Freitag entdeckten Mithäftlinge einen 42-Jährigen verletzt in seiner Zelle. Nach ersten Erkenntnissen hat ein 22 Jahre alter Insasse ihn aufgesucht und attackiert.
Das Opfer erlitt eine Platzwunde, die auf der hauseigenen Krankenversorgung behandelt werden konnte.
Am Sonntag kam es – und es ist noch nicht geklärt, ob zwischen den Vorfällen ein Zusammenhang besteht – zu einer weiteren Attacke unter den JVA-Häftlingen.
Gegen 9 Uhr Vormittag fanden erneut Mithäftlinge einen 46-Jährigen am Boden liegend in seiner Zelle auf. Dieser war schwer am Kopf verletzt und musste in eine Klinik gebracht werden. Dort werde er auch aktuell noch behandelt.
42-Jähriger in Einzelhaft
"Ersten Ermittlungen nach betrat kurz vorher ein 42-jähriger Insasse die Zelle des 46-Jährigen, in der es wohl zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden gekommen ist", teilte das Polizeipräsidium Niederbayern am Dienstag mit.
Der 42-Jährige sitzt nun in Einzelhaft. "Die Ermittlungen zum Verdacht eines versuchten Tötungsdeliktes wurden von der Staatsanwaltschaft Regensburg und der Kriminalpolizeiinspektion Straubing übernommen."
Weiter heißt es: "Sowohl das Motiv als auch der genaue Tatablauf sind aktuell Gegenstand der Ermittlungen." Dazu wurden auch rechtsmedizinische Untersuchungen sowohl beim Beschuldigten als auch beim Geschädigten am Dienstag durchgeführt.
Die JVA Straubing hat 812 Haftplätze, eine psychiatrische Abteilung und eine vom Strafvollzug getrennte Einrichtung zur Sicherungsverwahrung.
Titelfoto: Armin Weigel/dpa