LKA warnt vor Taschendieben: Hier in Sachsen ist das ein besonders großes Problem!
Dresden - Das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) warnt vor Taschendieben. Die Urlaubszeit ist für die Täter Hauptjagdsaison - vor allem in den klassischen Urlaubsländern. Aber auch in Sachsen ziehen Betrüger den Leuten das Geld aus der Tasche.
Während der Pandemie spielte Taschendiebstahl zwischen Zittau und Plauen oder zwischen Delitzsch und Altenberg eine eher untergeordnete Rolle. Aber schon im vergangenen Jahr wurden wieder 1791 Fälle registriert - und damit 486 oder 37,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bis 2019 lagen die Fallzahlen nach Angaben der Polizei über der 2000er-Marke.
Haben sich Taschendiebe das Portemonnaie gegriffen, ist der Verlust des Bargelds noch das kleinste Problem. Schlimmer wäre es, wenn die Diebe nun auf Shoppingtour mit den Bankkarten gingen.
"Erster Schritt sollte daher die Sperrung der Geldkarten sein", empfiehlt das Landeskriminalamt. Voraussetzung ist, dass man Kontonummer und Bankleitzahl kennt. Ein Anruf bei der Sperr-Hotline 116116 genügt!
Taschendiebe gehen in der Regel hochprofessionell vor. 2022 scheiterten nur 31 oder 1,7 Prozent aller im Freistaat registrierten Fälle. Die Aufklärungsquote ist regelmäßig niedrig, 2022 lag sie bei 7,4 Prozent.
In Leipzig und Dresden gibt's besonders viele Trickdiebstähle
Unter den in den vergangenen fünf Jahren ermittelten Tatverdächtigen waren jeweils mindestens 60 Prozent Nichtdeutsche.
Die meisten Fälle verzeichnet die Polizei erwartungsgemäß in den Ballungsräumen. In Sachsen liegt Leipzig an der Spitze. Im vergangenen Jahr entfielen dort auf 100.000 Einwohner 112 Delikte. In Chemnitz waren es 45 Taschendiebstähle, in Dresden 102.
Im Umland registriert die Polizei dagegen eher Fälle von Gelegenheitsdiebstahl. "Etwa wenn vor allem ältere Damen und Herren ihre Tasche im Supermarkt am Einkaufswagen hängen lassen", meint Polizeisprecher Marko Laske (49) von der Polizeidirektion Dresden. Zurück vom Regal stellen sie dann fest, dass der Geldbeutel fehlt.
Egal wie, eine Verlustanzeige sollten Geschädigte in jedem Fall stellen, rät das Landeskriminalamt.
Titelfoto: imago/Schöning