Mädchen (†10) tot in Kinderheim aufgefunden: Staatsanwalt geht von Tötungsdelikt aus

Wunsiedel - Das in Wunsiedel in Oberfranken tot gefundene zehnjährige Mädchen ist nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft gewaltsam ums Leben gekommen.

Ein Einsatzwagen der Polizei sperrt die Straße zu dem Kinder- und Jugendhilfezentrum ab. In der Einrichtung war eine Zehnjährige tot in einem Zimmer gefunden worden.
Ein Einsatzwagen der Polizei sperrt die Straße zu dem Kinder- und Jugendhilfezentrum ab. In der Einrichtung war eine Zehnjährige tot in einem Zimmer gefunden worden.  © Daniel Vogl/dpa

"Wir gehen von einem Tötungsdelikt aus", sagte Matthias Goers von der Staatsanwaltschaft Hof am Donnerstag. Es gebe derzeit aber weder Beschuldigte noch Tatverdächtige in dem Fall, betonte er.

Das Mädchen hatte in einer Jugendhilfe-Einrichtung in Wunsiedel gelebt. Dort hatten Angestellte die Zehnjährige am Dienstagmorgen leblos aufgefunden. Ein Notarztteam konnte nur noch den Tod feststellen. Es werde derzeit in alle Richtungen ermittelt, sagte Goers weiter.

Am Donnerstag war die Spurensicherung noch in der Einrichtung vor Ort, zudem wurden weitere Zeuginnen und Zeugen befragt. Um den Fall aufzuklären, hat die oberfränkische Polizei die Soko "Park" gegründet.

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In den Fokus der Ermittlungen gerückt waren drei Jungen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen am Mittwoch erfahren hatte. Sie würden derzeit als Kontaktpersonen geführt, sagte Goers am Donnerstag. Er machte keine weiteren Angaben, was darunter zu verstehen ist.

In dem Kinder- und Jugendhilfezentrum in Wunsiedel werden nach Angaben des Trägers etwa 90 Kinder und junge Erwachsene im Alter von 3 bis 19 Jahren betreut. Das Personal des Hauses besteht aus ebenfalls etwa 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Facheinrichtung sei für junge Menschen und ihre Familien da, die Hilfe zur Erziehung benötigten, hieß es auf der Website des Hauses.

Die Stadt Wunsiedel im Fichtelgebirge hat rund 9200 Einwohner. Sie liegt etwa 90 Kilometer nordöstlich von Nürnberg und nur wenige Kilometer von der Grenze zu Tschechien entfernt. Am Donnerstag will Bayerns Familien- und Sozialministerin Ulrike Scharf (55) vor Ort ihre Anteilnahme aussprechen.

Originalmeldung vom 6. April um 7.43 Uhr; aktualisiert um 11.25 Uhr (Aussagen der Staatsanwaltschaft)

Titelfoto: Daniel Vogl/dpa

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