Mordversuch an Rollstuhlfahrer? 61-Jähriger mit schweren Stichverletzungen am Hals
Bad Windsheim - Offenbar wurde ein 61 Jahre alter Rollstuhlfahrer im mittelfränkischen Bad Windsheim Opfer eines versuchten Tötungsdeliktes.
Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken am Freitag bekannt gab, ereignete sich der Vorfall bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen 19.15 Uhr.
Als die Beamten den Schwerverletzten im Kurpark antrafen, wies er an Händen und am Hals mehrere Schnitt- beziehungsweise Stichverletzungen auf. Zuvor wurde ein Notruf an die integrierte Leitstelle abgesetzt.
Der Rollstuhlfahrer gab gegenüber den Beamten an, von einer unbekannten männlichen Person ausländischer Herkunft attackiert worden zu sein.
Bei dem Überfall wurde der 61-Jährige zwar schwer, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt. Trotz sofort eingeleiteter umfangreicher Fahndungsmaßnahmen, konnten weder ein potenzieller Täter noch die Tatwaffe entdeckt werden.
"Im Rahmen von Zeugenvernehmungen stellte sich heraus, dass sich das Opfer am Tattag mit einer Frau treffen wollte. Grund hierfür wären finanzielle Belange bzw. mutmaßliche Schulden gewesen", heißt es in einer Mitteilung der Polizei.
Rollstuhlfahrer gesteht: Überfall durch Mann war nur erfunden
"Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde am späteren Abend des 26.12.2023 die Wohnung der betreffenden Frau in Bad Windsheim durchsucht. Die Wohnungsinhaberin wies eine Schnittwunde an der Hand auf, zudem fanden die Beamten in ihrer Wohnung mutmaßliche Beweismittel."
Bei einer weiteren Vernehmung des Opfers gestand dieses, dass es den Überfall durch eine unbekannte männliche Person erfunden hatte. Tatsächlich hätte ihn seine Bekannte in den Kurpark gelockt und dort mit einem Messer attackiert.
Gegen die 48 Jahre alte Frau wurde Haftantrag wegen versuchten Mordes gestellt. Sie befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft.
Mit Diensthunden habe die Polizei inzwischen versucht, die Tatwaffe zu finden. Allerdings ohne Erfolg. Es handelt sich mutmaßlich um ein handelsübliches Küchenmesser, "vermutlich mit Wellenschliff und grauem Plastikgriff".
Es könnte sich immer noch im Bereich des Kurparks, beziehungsweise des Bad Windsheimer Bahnhofs befinden. Eventuell wurde dieses Messer bereits von Passanten entdeckt.
"Diesbezüglich bitten die Beamten, sich an den Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer 0911/2112-3333 zu wenden."
Titelfoto: 123/nanastudio