Nach Aufruf in den sozialen Medien: Menschengruppe geht auf Mann in Rostock los

Rostock - Eine Gruppe von 20 bis 30 Personen hat am Donnerstagabend einen Mann in Rostock-Lichtenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) mit Schlägen und Tritten vor sich hergetrieben und verletzt.

Die Polizei rückte an, um die Situation zu entschärfen. (Symbolbild)
Die Polizei rückte an, um die Situation zu entschärfen. (Symbolbild)  © Marcus Brandt/dpa

Privatpersonen hätten vorher in Chatgruppen und in den sozialen Medien Bilder des 26-Jährigen veröffentlicht, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitagmorgen.

Sie seien mit einer nicht näher spezifizierten Warnung versehen gewesen, dass man auf seine Kinder aufpassen solle. Die Gruppe hätte den Mann in Rostock am Abend angeblich erkannt und sei auf ihn losgegangen.

Laut Angaben der Polizei habe eine Zeugin versucht, dem 26-Jährigen zu helfen. Sie sei nach vergeblichem Rufen mit ihrem Auto an die Gruppe herangefahren und wollte den Mann abschirmen. Dabei habe sie nicht rechtzeitig bremsen können und einen 15-Jährigen aus der Gruppe leicht am Arm verletzt.

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Als die Polizei eintraf, interpretierte die Frau außerdem mutmaßlich die Situation falsch und versuchte einen Polizisten von dem Mann wegzureißen.

Die Beamten hätten laut Aussagen zwei der mutmaßlichen Angreifer – beide 15 Jahre alt – identifiziert und vorläufig festgenommen. Sie seien später wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden.

Der 26-Jährige sei einem Sprecher zufolge bereits polizeibekannt, unter anderem wegen Kontakts zu Kindern. Ob es deshalb bereits eine gerichtliche Verurteilung gegeben hatte, sei zunächst nicht klar.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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