Schneeberg/Chemnitz - Ein 40-jähriger Mann aus Schneeberg (Erzgebirge) bewies gleich zweimal Zivilcourage, um den Tatverdächtigen nach einem Übergriff auf ein Grundschulkind zu schnappen. Mit Erfolg!
Der Junge war am Abend des 27. Juli auf der Straße Drachenkopf unterwegs, als er von einem ihm unbekannten Mann in eine Seitengasse gezogen wurde. Als dieser um Hilfe schrie, hielt der Unbekannte ihm den Mund zu und küsste ihn auf die Wangen.
Der 40-Jährige hörte die Hilfeschreie und ging ihnen nach. Als ihn der mutmaßliche Täter erblickte, ließ er vom Jungen ab und flüchtete. Der Anwohner versuchte noch, ihn einzuholen, jedoch ohne Erfolg.
Nach der Bekanntgabe des Übergriffs erreichten die Polizei mehrere aufmerksame Zeugenhinweise.
So meldete sich ein 36-jähriger Anwohner, der ergänzende konkrete Angaben sowohl zur Täterbeschreibung als auch zum Tatablauf und Verhalten des Täters machen konnte.
Tatverdächtiger sitzt im Knast
Der 40-jährige Retter des Kindes meldete sich wenige Tage später erneut bei der Polizei, als er den mutmaßlichen Täter auf der Straße wiedererkannt hatte. Auch dieses Mal verfolgte er den Tatverdächtigen - dieses Mal mit Erfolg.
Er konnte ihn einholen und bis zum Eintreffen der Beamten festhalten. Doch nach den ersten polizeilichen Maßnahmen wurde der 26-Jährige vorerst wieder entlassen.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen den Afghanen. Offenbar war er bereits in der Vergangenheit wegen ähnlicher Delikte polizeilich in Erscheinung getreten.
Über die Staatsanwaltschaft Chemnitz wurde ein Haftbefehl gegen 26-Jährigen erwirkt und am 8. August konnte der Beschuldigte in Chemnitz ausfindig gemacht und festgenommen werden.
Ein Richter am zuständigen Amtsgericht setzte den Haftbefehl schließlich in Vollzug. Seitdem sitzt der 26-Jährige in einer Justizvollzugsanstalt.
Die Ermittlungen dauern weiter an.