TikTok-Phänomen "Pädo-Klatschen": Polizei zieht Gewalttäter aus dem Verkehr

Buchholz in der Nordheide - Großeinsatz im Norden! In Buchholz in der Nordheide (Niedersachsen) sind am Montag fünf Anhänger einer mutmaßlich gewalttätigen Gruppe festgenommen worden.

Die Polizei hat am Montag in Niedersachsen fünf junge Männer festgenommen, die Teil einer gewalttätigen Gruppe sein sollen. (Symbolfoto)
Die Polizei hat am Montag in Niedersachsen fünf junge Männer festgenommen, die Teil einer gewalttätigen Gruppe sein sollen. (Symbolfoto)  © Marcus Brandt/dpa

Wie die Polizei mitteilte, wird den Männern im Alter zwischen 19 und 21 Jahren vorgeworfen, sich über verschiedene Dating-Apps unter einem Vorwand mit anderen Männern verabredet zu haben.

Bei den Treffen sollen die Beschuldigten dann unvermittelt auf ihre Gegenüber losgegangen sein und ihren teils erhebliche Verletzungen zugefügt haben.

Im Rahmen eines arrangierten Treffens griffen die Einsatzkräfte am Montagmorgen zu und nahmen die Männer vorläufig fest. In deren Wohnungen wurden zudem umfangreiche Beweismittel sichergestellt.

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Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Männer wieder entlassen. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob die Beweislage und mögliche Haftgründe für die Beantragung von Haftbefehlen ausreichen.

Mutmaßliche Pädophile werden öffentlich konfrontiert und angegriffen

Auf TikTok kursiert derzeit ein Phänomen namens "Pädo-Klatschen". Steckt das hinter den Taten der Gruppe? (Symbolfoto)
Auf TikTok kursiert derzeit ein Phänomen namens "Pädo-Klatschen". Steckt das hinter den Taten der Gruppe? (Symbolfoto)  © Kiichiro Sato/AP/dpa

Laut den Beamten könnte das Vorgehen der Gruppe in Zusammenhang mit einem auf TikTok kursierenden Phänomen namens "Pädo-Klatschen" stehen.

Dabei handelt es sich um Videos, in denen mutmaßliche Pädophile öffentlich konfrontiert und im Namen der Selbstjustiz teilweise auch körperlich angegriffen werden.

"Unsere Aufgabe ist es, rechtsstaatliche Verfahren zu sichern. Aktionen wie das sogenannte 'Pädo-Klatschen' sind kein Beitrag zur Gerechtigkeit, sondern gefährden Ermittlungen und stellen nicht zu akzeptierende Selbstjustiz dar", erklärte Polizeipräsidentin Kathrin Schuol dazu in einer Mitteilung.

Titelfoto: Fotomontage: Marcus Brandt/dpa, Kiichiro Sato/AP/dpa

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