Brutaler Angriff in Neukölln: Mann sticht Polizisten mit Messer in den Hals - und kommt frei!

Von Holger Mehlig und Stefan Kruse

Berlin - Ein Polizist ist in Berlin bei einer Auseinandersetzung vor einer Polizeiwache mit einem Messer schwer verletzt worden. Tatverdächtig ist ein 28 Jahre alter Mann, der am Samstag wieder auf freien Fuß kam.

Der Verdächtige wurde nach dem Angriff festgenommen.  © Morris Pudwell

"Momentan gibt es keine gesicherten Erkenntnisse für einen gezielten Messereinsatz", sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin zur Begründung.

Der 31-jährige Polizist schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr und wurde in einem Krankenhaus notoperiert. Die Gewerkschaft der Polizei forderte Konsequenzen und einen besseren Schutz.

Nach den Ermittlungen beschädigte der 28-jährige Deutsche am Freitagabend vor einer Polizeiwache im Rollbergviertel in Berlin-Neukölln ein Polizeiauto, wobei er mit einem Messer hantierte.

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Als ein Polizist einer Einsatzhundertschaft ihn kontrollieren wollte, kam es laut Staatsanwaltschaft zu einer körperlichen Auseinandersetzung, in deren Folge der Polizeibeamte mit dem Messer lebensgefährlich am Hals verletzt wurde.

Der Mann wollte nach Angaben der Polizei vor dem Zwischenfall eine Anzeige auf der Wache erstatten, worauf er vom Diensthabenden um Geduld gebeten wurde. Daraufhin verließ er das Gebäude wieder und machte sich den Angaben zufolge an dem Polizeifahrzeug zu schaffen. Die genauen Hintergründe waren am Samstagmittag noch unklar. Der Polizist schwebt inzwischen nicht mehr in Lebensgefahr, wie es hieß. Sein Zustand sei stabil.

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Der verletzte Beamte wurde nach dem Angriff notoperiert und schwebe in Lebensgefahr.  © Morris Pudwell

Gewerkschaft fordert Konsequenzen

Die Mordkommission ermittelt.  © Morris Pudwell

Die Mordkommission ermittelt nun wegen des Verdachts von Körperverletzungsdelikten gegen den 28-Jährigen. Er wurde vorübergehend festgenommen, kam aber wieder frei. Es besteht laut Staatsanwaltschaft kein dringender Tatverdacht für ein gezieltes Tötungsdelikt. Die rechtliche Wertung der Tat sei indes noch nicht abgeschlossen.

Nach der Tat forderte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) besseren Schutz für die Beamten. "Das ist nicht die erste Messerattacke auf einen Polizisten. Noch immer warten wir auf die politisch versprochene Stichschutzausrüstung", sagte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke der Deutschen Presse-Agentur. "Die neue Bundesregierung muss zügig für härtere Strafen und einen besseren Schutz von uns Polizisten sorgen."

Erst am Donnerstag war auf einer propalästinensischen Kundgebung in Berlin ein Polizist schwer verletzt worden. Der Beamte war nach Polizeiangaben auf der sogenannten Nakba-Demonstration in die Menge hineingerissen und "niedergetrampelt" worden. Insgesamt wurden mindestens elf Beamte nach Polizeiangaben verletzt.

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Erstmeldung am 7. Mai um 7.41 Uhr, aktualisiert um 21.46 Uhr.

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