Verdächtiger Briefumschlag in Praxis: Hinweise auf chemische Substanz?
Frechen - Zum zweiten Mal nach einem Vorfall im Dezember 2022 hat die Polizei die Ermittlungen wegen eines verdächtigen Briefumschlags mit einer unbekannten Substanz aufgenommen.

Erst vor einem halben Jahr sorgte ein Briefumschlag in Hürth, gefüllt mit einer bis dato unbekannten Substanz, für großes Aufsehen.
Zwar erwies sich die Substanz im weiteren Verlauf als harmlos, hellhörig wurden Polizei und Feuerwehr aber dennoch. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" am gestrigen Mittwochnachmittag berichtete, soll ein weiterer verdächtiger Umschlag - adressiert an eine Zahnarztpraxis in Gleul - für Wirbel gesorgt haben.
Eine Mitarbeiterin der Praxis fand den Umschlag, verzichtete jedoch darauf, ihn auch zu öffnen. Stattdessen packte sie ihn in einen Plastikbeutel, diesen wiederum in einen Karton und umwickelte ihn schließlich mit Plastikfolie.
Anschließend verstaute die Frau den Karton in ihrem Kofferraum und machte sich auf den Weg zur Polizei. Dort kam sie allerdings nicht an.
Die Beamten erklärten der Finderin am Telefon, umgehend rechts am Straßenrand stehenzubleiben.
Staatsschutz ermittelt und prüft Zusammenhänge

Rund 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr machten sich am Mittwoch gegen 11.50 Uhr auf den Weg zur Schnellermaarstraße vor der Brüder-Grimm-Schule und entnahmen Proben der Oberfläche des betroffenen Umschlags. Ergebnis: "Wir konnten atomare, chemische oder biologische Gefahren ausschließen", so Feuerwehrchef Michael Mund.
Nur wenig später kam es in einem Postverteilerzentrum in Frechen zu weiteren Fällen!
Ein Sprecher der Polizei gab an, dass dort mehrere verdächtige Briefumschläge entdeckt worden seien. Einer von ihnen soll an die Landesregierung in Düsseldorf adressiert gewesen sein, hieß es.
Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft, ob zwischen den Vorfällen in Hürth und Frechen möglicherweise Zusammenhänge bestehen.
Titelfoto: Vincent Kempf