Von Frank Christiansen, Marc Herwig und Rabea Gruber
Borxleben - Bei einem Einsatz gegen den organisierten Waffenhandel in Remscheid bei Wuppertal haben Polizisten ein riesiges Arsenal mit Kriegswaffen sichergestellt. Auch Gebäude in Hamm und im thüringischen Borxleben im Kyffhäuserkreis wurden durchsucht.
200 Einsatzkräfte waren laut Staatsanwaltschaft Wuppertal daran beteiligt. Auch Drogen und Bargeld seien sichergestellt worden, hieß es.
Es könnte sich um einen der größten Funde von Kriegswaffen in Nordrhein-Westfalen handeln, sagte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. Die drei Hauptverdächtigen im Alter von 34, 37 und 59 Jahren sitzen in Untersuchungshaft.
Am Sonntagabend und Montag seien die Haftbefehle und insgesamt elf Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden, sagte Polizeiführer Daniel Sternemann. Dem Einsatz gingen umfangreiche Ermittlungen voran. Hintergrund für die Durchsuchung in Thüringen soll ein Zweitwohnsitz eines Verdächtigen gewesen sein.
Neben den drei hauptbeschuldigten Männern wurde laut Ermittlern eine weitere Person festgenommen, hier laute der Vorwurf auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Waffen werden weiter untersucht
Es werde noch Tage dauern, um einen endgültigen Überblick über die vielen Waffen zu bekommen. Erst dann könne man auch mit Sicherheit sagen, ob alle Waffen scharf und schussfähig seien, sagte Baumert.
Viele Modelle stammen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Aber es gab auch neuere Waffen, mit denen Kriminelle schwere Straftaten hätten verüben können. "Diese Sachen sind extrem gefährlich", betonte Baumert.
Mit den sichergestellten Handgranaten und Sprengmitteln hätte man "eine Vielzahl von Menschen töten und verletzen können", betonte der Oberstaatsanwalt am Rande der Pressekonferenz. "Das geht bis hin zum Amoklauf oder Terroranschlag, oder sie können damit sogar kriegerische Auseinandersetzungen aller Art führen."