SEK-Einsatz in Spandau endet blutig: 62-Jähriger leblos in Wohnung gefunden
Von Johannes Kohlstedt
Berlin - In Berlin-Spandau hat ein großer Polizeieinsatz am Dienstagabend ein blutiges Ende genommen.
Die Polizei versuchte zuvor einen 62-Jährigen stundenlang zur Aufgabe zu bewegen. Gegen 17.30 Uhr drang ein Spezialeinsatzkommando dann schließlich gewaltsam in die verbarrikadierte Wohnung des Mannes ein, wie die Behörde bei Twitter mitteilte.
Dabei habe der Mieter nach Polizeiangaben mehrere Schüsse abgegeben, während die Einsatzkräfte keinen Gebrauch von ihren Schusswaffen gemacht haben sollen.
Der 62-Jährige sei anschließend leblos in der Wohnung aufgefunden worden. Nach ersten Erkenntnissen soll er sich selbst das Leben genommen haben.
Hintergrund des Einsatzes war eine Wohnungsräumung durch einen Gerichtsvollzieher. Weil sich der Mann aber weigerte und zudem auch noch Gewalt androhte, rückte das SEK an.
62-Jähriger droht bei Wohnungsräumung mit Gewalt und löst SEK-Einsatz aus
Aufgrund der unklaren Lage sollten die Anwohner in ihren Wohnungen bleiben und das Umfeld meiden, teilte die Polizei mit.
"Unter anderem befinden sich Spezialkräfte im Einsatz", hieß es in einem Tweet. Die Polizei sperrte daraufhin am Brunsbütteler Damm den Bereich zwischen Grünhofer Weg und Nauener Straße, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Der Betroffene habe bereits bei der Türöffnung gegen 9.30 Uhr mit Gewalt gedroht, woraufhin die anwesenden Polizisten sich zunächst zurückgezogen hatten, erklärte die Sprecherin. Sie sprach von einer "dynamischen Lage".
Nach Beendigung des Einsatzes konnten Anwohner schließlich in ihre Wohnungen zurückkehren und die Straßensperrungen wurden aufgehoben.
Erstmeldung, 25. Juli um 13.34 Uhr, zuletzt aktualisiert um 19.14 Uhr
Titelfoto: NEWS5 / Schmidt