Rostock - Großeinsatz am Rostocker Überseehafen: Über 100 Einsatzkräfte der Polizei haben am Mittwoch eine mehrstündige Anti-Terror-Übung durchgeführt. Simuliert wurde eine sogenannte "Großschadenslage".
Wie Anne Schwartz, Pressesprecherin der Rostocker Polizei, mitteilte, wurde ein fiktiver Terror-Anschlag mit anschließendem Großbrand im Ölhafen simuliert.
Das Szenario beinhaltete zwei Hauptabschnitte: zunächst die Betreuung und Versorgung möglicher Opfer und Zeugen, anschließend den Beginn der polizeilichen Ermittlungen. Auch die Notfallseelsorge war in Form einer Begleitgruppe der Johanniter vertreten, die die psychologische Erstversorgung übernahm.
Unter den rund 150 Einsatzkräften waren auch zahlreiche Polizeischüler der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow.
Das Übungsgeschehen konzentrierte sich auf ein Hafenrestaurant und umliegende Gebäude, die von Einsatzkräften in Anti-Terror-Schutzausrüstung gesichert wurden.
Mit vermummten Gesichtern und roten Attrappen von Maschinenpistolen durchkämmten die Beamten das Gelände. Die Polizei legte dabei nach eigenen Angaben besonderen Wert auf realistische Abläufe und Ablösungen in verschiedenen Einsatzphasen.
Ziel ist es, Schwachstellen zu identifizieren
Hintergrund solcher Übungen sei der Schutz sogenannter kritischer Infrastrukturen wie Häfen, Kommunikationssysteme oder Verkehrsknotenpunkte, der in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat. Angesichts geopolitischer Spannungen und zunehmender Bedrohungen durch Extremismus rückten präventive Maßnahmen wie diese Übung stärker in den Fokus.
Die Übung dauerte bis in den Nachmittag hinein. Nach Abschluss erfolgte eine erste interne Auswertung. Ziel sei es gewesen, Schwachstellen zu identifizieren und das Zusammenwirken verschiedener Einsatzkräfte weiter zu verbessern.