Vergewaltigung in Unterfranken: Junge Frau schwer verletzt, Lebensgefährte in U-Haft

Lülsfeld - Der Vergewaltiger muss äußerst brutal vorgegangen sein - das Opfer wurde mit schweren Verletzungen im Gesicht und am Oberkörper in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Lebensgefährte der jungen Frau gilt als dringend tatverdächtig, er sitzt seit dem heutigen Freitagvormittag in Untersuchungshaft.

Am Christi-Himmelfahrtstag rückte die Polizei aus und durchsuchte ein ehemaliges Kloster in Lülsfeld bei Schweinfurt, das von einer esoterischen Gemeinschaft bewohnt wird - der Hintergrund sind Ermittlungen wegen einer Vergewaltigung. (Symbolbild)
Am Christi-Himmelfahrtstag rückte die Polizei aus und durchsuchte ein ehemaliges Kloster in Lülsfeld bei Schweinfurt, das von einer esoterischen Gemeinschaft bewohnt wird - der Hintergrund sind Ermittlungen wegen einer Vergewaltigung. (Symbolbild)  © Montage: Jonas Walzberg/dpa, Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Bereits in der Nacht zum gestrigen Christi-Himmelfahrtstag wurde die schwer verletzte Frau in eine Klinik eingeliefert, wie die Polizei in Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Schweinfurt gemeinsam mitteilten.

"Als Grund für die Verletzungen gab sie den Ärzten gegenüber Misshandlungen im Zusammenhang mit einer Vergewaltigung durch ihren Lebensgefährten an", berichtete ein Sprecher weiter.

Eine rechtsmedizinische Untersuchung bestätigte demnach inzwischen, dass die junge Frau tatsächlich vergewaltigt wurde.

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Die Mediziner der Klinik alarmierten noch in der Nacht pflichtgemäß die Polizei, welche umgehend intensive Ermittlungen veranlasste.

In Zuge dessen rückten die Beamten im Laufe des Donnerstagvormittags zur Vollstreckung eines Durchsuchungsbeschlusses in einem ehemaligen Kloster in der Gemeinde Lülsfeld bei Schweinfurt aus, in welchem der Beschuldigte wohnen soll.

Die Beamten suchten nach Beweismaterial, den Lebensgefährten der vergewaltigten Frau trafen sie jedoch vorerst nicht an.

Polizei durchsucht Räume der "Go & Change - Entwicklungsgemeinschaft für Lebensqualität"

Nach der Durchsuchung des ehemaligen Klosters stellte sich der Verdächtige auf Anraten seines Anwalts der Polizei - er wurde umgehend festgenommen. (Symbolbild)
Nach der Durchsuchung des ehemaligen Klosters stellte sich der Verdächtige auf Anraten seines Anwalts der Polizei - er wurde umgehend festgenommen. (Symbolbild)  © Jan Woitas/dpa

Die Adresse des Mannes ist kein unbescholtener Ort: Das frühere Kloster "Maria Schnee" in Lülsfeld wird von einer Gruppe bewohnt, die sich "Go & Change - Entwicklungsgemeinschaft für Lebensqualität" nennt, als Zeichen auf der Website wird eine sogenannte Triskele verwendet, eine in der Esoterik gebräuchliche Form aus drei offenen Spiralen, die um eine gemeinsame Achse angeordnet sind.

Die daher mutmaßlich esoterisch ausgerichtete Gruppe war in der Vergangenheit schon mehrfach in den Schlagzeilen, unter anderem wegen sexualisierter Gewalt, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt.

Ob der Beschuldigte in dem aktuellen Vergewaltigungsfall ein Mitglied der Gruppe ist oder nur als Gast in den Räumen des ehemaligen Klosters unterkam, ist gegenwärtig unklar. Der Mann stellte sich nach der Durchsuchung auf Anraten seines Anwalts der Polizei. Er wurde umgehend festgenommen.

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Am heutigen Freitagvormittag wurde der Tatverdächtige einem Ermittlungsrichter vorgeführt, inzwischen sitzt der Mann in einer Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen zu dem Fall dauern an.

Titelfoto: Montage: Jonas Walzberg/dpa, Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

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