WhatsApp-Gauner erbeutet 13.000 Euro: Oma fällt auf "Enkel-Trick" rein

Berlin/Kröslin - Immer wieder werden Menschen Opfer von betrügerischen Maschen im Internet. Doch die Gauner versuchen ihr Glück auch über persönliche Daten wie Handynummern und nutzen die Hilfsbereitschaft (und Naivität) ihrer Opfer schamlos aus. So ist es auch einer 72-Jährigen aus Kröslin (Mecklenburg-Vorpommern) ergangen, die insgesamt 13.000 Euro in den Sand gesetzt hat.

Die Polizei kennt die Maschen der Gauner. (Symbolbild)
Die Polizei kennt die Maschen der Gauner. (Symbolbild)  © Friso Gentsch/dpa

"Hallo Mama, dies ist meine neue Nummer, schick mir eine Nachricht auf Whats@app, wenn du das liest 0157xxxxxxxx."

Mit dieser Nachricht fing der Tatverdächtige sein Opfer am 19. Oktober ein. Die ältere Dame war davon ausgegangen, dass ihr Sohn sie kontaktiere, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Daher speicherte sich die Geschädigte die angeblich neue Nummer ihres Sohnes ein, schrieb mit ihm hin und her und schickte ihm sogar Fotos, da er angeblich seine iCloud-Daten verloren habe.

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Kurze Zeit später kam die Bitte, mehrere Überweisungen für ihn vorzunehmen, da er durch das kaputte Handy nicht in der Lage sei, online Banküberweisungen vorzunehmen. Die 72-Jährige überwies daraufhin die gewünschten Geldbeträge in Höhe von circa 4000 Euro auf zwei deutsche Konten.

Auch die dritte und vierte Überweisung in Höhe von knapp 9000 Euro führte die Geschädigte aus. Dieses Mal nutzte sie jedoch das Konto ihres Sohnes, für welches sie eine Vollmacht besitzt. Somit ist auch ihr Sohn geschädigt worden.

Erst am Abend, als die Mutter ihren Sohn traf, stellte sich heraus, dass die Nachrichten gar nicht von ihm stammten und es sich um einen Betrug handelte.

Gaunern auf den Leim zu gehen - man möge denken, dass passiert nur anderen ... Doch weit gefehlt. Auch eine unserer TAG24-Reporterinnen hat bereits eine dubiose Nachricht erhalten.

Betrugsversuch: "Hallo, mein Handy ist kaputt. Ich brauche Geld"

Immer wieder versuchen die Täter, über WhatsApp künftige Betrugsopfer einzufangen.
Immer wieder versuchen die Täter, über WhatsApp künftige Betrugsopfer einzufangen.  © Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Kürzlich erhielt sie eine SMS auf ihrem Smartphone: "Hallo, mein Handy ist kaputt. Das ist meine vorübergehende Nummer. Bitte schreib mir über WhatsApp."

Daraufhin folgte die Bitte um eine sofortige Geldüberweisung, da beim Amt dringend Zahlungen zu tätigen seien und die schreibende Person, die vortäuschte, ihre Schwester zu sein, nicht an ihr Geld käme.

Sofort stutzig geworden, informierte unsere Redakteurin ihre Schwester über die ihr bekannte Nummer und erzählte ihr von der mysteriösen Nachricht. Wie sich herausstellte, handelte es sich hierbei ebenfalls um einen Betrugsversuch.

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Daraufhin blockierte die Redakteurin die Nummer, von der die SMS einging und löschte die Nachricht.

Eine Anzeige bei der Polizei wie die der 72-Jährigen aus Vorpommern-Greifswald hätte dazu beigetragen, die tatsächlichen Betrugsversuche und -erfolge zu erfassen. Doch verspricht eine solche Anzeige meistens wenig Chancen, den wahren Gauner hinter den betrügerischen Nachrichten zu schnappen.

Die Polizei rät zu folgenden Vorgehensweisen:

  • Antwortet nicht auf solche oder ähnliche Nachrichten, die auf Eurem Handy eingehen.
  • Speichert die Nummer nicht automatisch ab, wenn Ihr von einer bekannten Person unter einer unbekannten Nummer kontaktiert werdet. Versucht zuerst unter der alten, Euch bekannten Nummer nachzufragen.
  • Gebt keine Informationen zu Euren personenbezogenen Daten am Telefon bekannt.
  • Tätigt keine Überweisungen aufgrund eines Chat-Verlaufs. Wenn Euer Verwandter um finanzielle Hilfe bittet, sollte das nicht über einen Messenger geklärt werden.
  • Wenn Ihr bei einem Chat ein komisches Gefühl habt, dann beendet ihn.

Falls Ihr Hinweise oder Fragen habt, dann wendet Euch an die Internetwache der Polizei oder jedes andere Revier!

Titelfoto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

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