Zum zweiten Mal: Israelische Flagge vor Augsburger Rathaus runtergerissen

Augsburg - Bereits zum zweiten Mal binnen weniger Tage ist die aus Solidarität am Augsburger Rathausplatz aufgehängte israelische Flagge heruntergerissen worden.

Nach dem Terrorangriff der Hamas wehen vielerorts israelische Flaggen aus Solidarität. (Symbolbild)
Nach dem Terrorangriff der Hamas wehen vielerorts israelische Flaggen aus Solidarität. (Symbolbild)  © Bernd Weißbrod/dpa

Wie die Polizei berichtete, wurde die Flagge in der Nacht zum Mittwoch erneut von zwei unbekannten Männern von einem Mast geholt und beschädigt. Passanten beobachteten die Tat und riefen gegen 2.50 Uhr die Polizei.

Die Beamten fanden die Flagge in der Nähe, die nach den Zeugenbeschreibungen 20 bis 25 Jahre alten Täter waren verschwunden.

Bereits am Freitagabend war eine Flagge Israels vor dem Rathaus heruntergerissen worden. Die beiden Täter sollen in diesem Fall versucht haben, sie anzuzünden, was durch Passanten verhindert wurde. Von der Tat kursierten später Videos in den sozialen Netzwerken.

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Am Montag hatte sich dann ein 18-Jähriger bei der Polizei gestellt, ein weiterer 18 Jahre alter Mann konnte als mutmaßlicher Mittäter ermittelt werden. In beiden Fällen wird nun wegen Verletzung von Flaggen und Hoheitszeichen ausländischer Staaten und Sachbeschädigung ermittelt.

Oberbürgermeisterin von Augsburg: "Unsere Solidarität kann man nicht herunterreißen"

Ludwig Spaenle (62, CSU), Antisemitismusbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung.
Ludwig Spaenle (62, CSU), Antisemitismusbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung.  © Ludwig Spaenle

Ebenfalls am Montag hatte die Stadt Augsburg die israelische Nationalflagge nach der ersten Tat wieder an einem Fahnenmast auf dem Rathausplatz aufgehängt, wo auch eine Flagge der Ukraine weht.

"Unsere Solidarität kann man nicht herunterreißen, wir werden sie weiter sichtbar zeigen", sagte Oberbürgermeisterin Eva Weber (46, CSU).

Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (62, CSU) forderte am Mittwoch angesichts der Entwicklung der vergangenen Tage die Verantwortlichen in den islamischen Vereinigungen und Gemeinden im Freistaat auf, sich vom Terror der Hamas zu distanzieren und am Dialog teilzunehmen.

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Es sei wichtig, dass die Verantwortlichen "die bisher verbreitete Sprachlosigkeit aufgeben", sagte der CSU-Politiker.

Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa

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