Berlin - Bei einer Razzia haben Berliner Polizisten am Donnerstagmorgen drei ihrer eigenen Kollegen festgenommen. Das Trio soll gemeinsam mit einem 45-jährigen Mitbeschuldigten bei falschen Verkehrskontrollen systematisch Autofahrer abgezockt haben.

In juristisch korrekter Fachsprache wird den Tatverdächtigen gewerbs- und bandenmäßiger Diebstahl in Tateinheit mit gewerbs- und bandenmäßiger Urkundenfälschung in zwei Fällen vorgeworfen.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, durchsuchten Einsatzkräfte ab dem Morgen in Spandau, Reinickendorf und Tempelhof-Schöneberg Wohnungen der Beschuldigten sowie Mietfahrzeuge des gesondert verfolgten 45-Jährigen.

Spätestens seit April dieses Jahres sollen ein Polizeioberkommissar, ein Polizeikommissar und ein Polizeimeister mit ihrem Komplizen bei angeblichen Verkehrskontrollen Autofahrern gezielt Bargeld abgenommen haben.

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Dabei verwendeten die Polizisten jeweils gefälschte Papiere. Von einem Autofahrer in Pankow soll das Trio am 21. April dieses Jahres 500 Euro ergaunert haben. Am 8. Mai machten sie auf diese Weise in Charlottenburg sogar 8000 Euro Beute.

Bei den Durchsuchungen stellte die Polizei zahlreiche Beweismittel, vor allem Handys und Aufzeichnungen, sicher. Die beschuldigten Polizisten wurden auf Grundlage bereits zuvor erwirkter Haftbefehle festgenommen.

Am Donnerstag sollen die Tatverdächtigen einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Die Auswertung der sichergestellten Beweismittel ist Teil der weiter andauernden Ermittlungen.

Die Polizei Berlin prüft dienstrechtliche Maßnahmen.