Nach Razzia bei "Reichsbürgern": Ermittlungen gegen LKA-Beamten

Hannover - Nach der Razzia in der "Reichsbürger"-Szene ist ein Beamter des Landeskriminalamts (LKA) in Niedersachsen wegen strafrechtlicher Ermittlungen gegen ihn vom Dienst freigestellt worden. Das teilte das niedersächsische Innenministerium auf Anfrage am Freitagabend mit.

Die Bundesanwaltschaft hatte am Mittwoch in einer der größten Polizeiaktionen in der Geschichte der Bundesrepublik 25 Menschen festnehmen lassen.
Die Bundesanwaltschaft hatte am Mittwoch in einer der größten Polizeiaktionen in der Geschichte der Bundesrepublik 25 Menschen festnehmen lassen.  © Uli Deck/dpa

Der Beamte habe aber "bereits längerfristig keine Dienstgeschäfte für das LKA Niedersachsen mehr ausgeübt". Zu den genauen Vorwürfen machte das Ministerium mit Verweis auf die von der Bundesanwaltschaft geführten Ermittlungen keine Angaben. Die Behörde in Karlsruhe war am Freitagabend für Nachfragen nicht zu erreichen. Zuvor hatte das ZDF berichtet.

Nach einem Bericht des NDR ist der LKA-Beamte nicht unter den drei bei der Razzia am Mittwoch Festgenommenen aus Niedersachsen. Er soll im Bereich Staatsschutz gearbeitet haben. Das Innenministerium machte dazu auf Anfrage keine Angaben. Nach dpa-Informationen ist unter den Festgenommenen ein früherer Polizist, der auch als Corona-Leugner bekannt war.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius 62, SPD) hatte am Donnerstag gesagt, man wisse um die betroffene Person. Es bleibe aber abzuwarten, was die Bundesanwaltschaft bei ihren Ermittlungen in dem großen Verfahren mit 25 Festgenommenen herausfinde.

In Niedersachsen gebe es etwa 900 sogenannte Reichsbürger. Etwa 50 von ihnen seien als rechtsextrem zu bezeichnen.

Titelfoto: Uli Deck/dpa

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