Razzien im Kreis Karlsruhe: Ermittlungen gegen verfeindete Familienclans
Bruchsal - Die Polizei und Behörden haben am Donnerstagabend mehrere Lokale in der Bruchsaler Innenstadt kontrolliert. Den Razzien gingen Streitigkeiten und körperliche Auseinandersetzungen zwischen zwei verfeindeten Familiengruppen voraus.
Alles in Kürze
- Polizei kontrolliert Lokale in Bruchsal
- Streitigkeiten zwischen verfeindeten Familienclans
- Waffen und gefährliche Gegenstände sichergestellt
- Vier Personen in Gewahrsam genommen
- Ermittlungen gegen mutmaßliche Verstöße dauern an

Nach aktuellem Ermittlungsstand handelt es sich bei den rivalisierenden Gruppen um zwei Familien mit türkischem und kurdischem Hintergrund.
In der Vergangenheit soll es zwischen ihnen immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen sein, unter anderem wurde wegen Körperverletzung und mutmaßlichen Verstößen gegen das Waffengesetz ermittelt.
An dem Einsatz waren neben dem Polizeipräsidium Karlsruhe auch das Ordnungsamt Bruchsal, das Landratsamt Karlsruhe sowie das Hauptzollamt beteiligt.
Erst am 1. August 2025 konnte die Polizei eine weitere Eskalation in der Schönbornstraße durch ihre Präsenz verhindern.
"Wir werden die Straße nicht den rivalisierenden Familien überlassen, sondern dort, wo es nötig ist, mit aller Konsequenz für Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum eintreten", betonte der Leitende Polizeidirektor Dr. Gustav Zoller.
Polizei stellt Waffen sicher
Zwischen 18 und 23 Uhr kontrollierten die Einsatzkräfte über 70 Personen sowie sechs Gaststätten und Schnellrestaurants. Dabei stellten sie zahlreiche gefährliche Gegenstände sicher, darunter zwei Schreckschuss- und Gasdruckwaffen, einen Elektroschocker, einen Teleskopschlagstock, ein Beil sowie weiteres mutmaßlich bedrohliches Material.
Das Hauptzollamt beschlagnahmte zudem mehrere Kilos unversteuerten Tabak. Vier Personen wurden in Gewahrsam genommen, gegen weitere vier sprach die Polizei Platzverweise aus.
Zusätzlich deckte das Landratsamt erhebliche Hygienemängel in zwei Schnellimbissen nahe des Bahnhofs auf. Die Ermittlungen dauern an.
Titelfoto: Marius Becker/dpa