"United Tribuns" verboten! 100 Polizisten in Baden-Württemberg im Einsatz
Stuttgart - Im Zuge des Verbots der rockerähnlichen Gruppierung "United Tribuns" haben auch in Baden-Württemberg Razzien stattgefunden.

Nach Auskunft des Innenministeriums in Stuttgart haben rund 100 Beamte fünf Objekte von Vorstandsmitgliedern durchsucht. Ihnen wurden die Verbotsverfügungen ausgehändigt.
Innenminister Thomas Strobl (62, CDU) sagte, das Verbot sei ein weiterer bedeutsamer Schlag gegen die organisierte Rockerkriminalität.
Die Polizei durchsuchte am Mittwochmorgen Privatwohnungen und Vereinsräume der Gruppe in neun Bundesländern. Mitglieder der "United Tribuns" hätten schwerste Straftaten begangen, unter anderem Sexualstraftaten, Menschenhandel und versuchte Tötungsdelikte, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (52, SPD). "Wir müssen als Rechtsstaat sehr deutlich zeigen, dass wir Gruppierungen, von denen so schwere Straftaten ausgehen, nicht dulden."
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums war die Gruppierung 2004 von einem ehemaligen bosnischen Boxer im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen gegründet worden. Ihr gehören Deutsche und Ausländer an, die überwiegend aus den Staaten des ehemaligen Jugoslawien stammen.
Das Vereinsverbot erfolgt nach Angaben des Bundesministeriums in Abstimmung mit den Innenministerien von Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen.
Titelfoto: DPA/Picture Alliance