Wie im Krimi: Berliner Geschäftsmann erpresst und mit Tod bedroht
Berlin - Weil ein Geschäftsmann gleich zweimal erpresst und sogar mit dem Tod bedroht worden sein soll, haben Ermittler am Freitag in Berlin eine Razzia durchgeführt.
Alles in Kürze
- Berlin: Geschäftsmann erpresst und mit Tod bedroht
- Polizei durchsucht Wohnungen von fünf Tatverdächtigen
- Geschäftsmann soll 95.000 Euro vorausgezahlt haben
- Zwillingsbrüder und zwei weitere Männer unter Druck gesetzt
- Weitere Erpressungsversuch im April 2025

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, wurden die Wohnungen von fünf Tatverdächtigen im Alter von 29, 33, 37 und 44 Jahren in Neukölln, Tempelhof Buckow und Hakenfelde durchsucht.
Den Männern wird versuchte räuberische Erpressung vorgeworfen. Bei dem Einsatz haben die Beamten elektronische Datenträger, eine Schreckschusswaffe, eine Machete, ein Messer, Sturmhauben, eine Stichschutzweste, einen gefälschten Führerschein und eine hochwertige Rolex-Uhr sichergestellt. Festnahmen gab es demnach vorerst nicht.
Die Anschuldigungen lesen sich wie die Story aus einem TV-Krimi. Der 43-Jahre alte Geschäftsmann soll einer Baufirma 95.000 Euro vorausgezahlt haben, um diese dann später mit künftigen Leistungen zu verrechnen.
Zwei 44 Jahre alte Zwillingsbrüder, die als stille Teilhaber an dem Unternehmen beteiligt sein sollen, habe diese Praktik jedoch nicht gefallen, sodass sie das Opfer seit Mitte Juni gemeinsam mit einem 33-Jährigen und einem 37-Jährigen unter Druck gesetzt und sogar mit dem Tod bedroht haben sollen.
Konkret hatten sie nach Polizeiangaben den Mercedes GLA sowie eine Rolex von dem 43-Jährigen als "Schadensersatz" gefordert - die teure Armbanduhr, die bei den Durchsuchungen gefunden wurde, hatte er seinen Erpressern bereits ausgehändigt.
Sollte der Geschäftsmann von Auftragsmördern aus dem Weg geräumt werden?

Das ist aber noch nicht das Ende dieses Krimis, denn bereits im April 2025 sollen zwei andere Männer versucht haben, den Geschäftsmann zu erpressen.
Die Tatverdächtigen im Alter von 29 und 37 Jahren hätten ihm mitgeteilt, dass sie angeheuert wurden, um ihn zu töten und bereits die Familie ihres mutmaßlichen Ziels ausgekundschaftet sowie Sturmgewehre und ein Fahrzeug für die Tat besorgt hatten.
Letztendlich sollen die mutmaßlichen Killer den Auftrag aber abgelehnt und nun ihrerseits Schadensersatz von dem 43-Jährigen gefordert haben - für ihren Einsatz in Höhe von 30.000 Euro, den sie angeblich für die Vorbereitungen des Attentats aufwenden mussten. Zudem hätten sie auch auf ihr Honorar in Höhe von 200.000 Euro verzichtet.
Die Behörden ermitteln gegen die beiden Männer wegen Diebstahls, gemeinschaftlicher versuchter räuberischer Erpressung und Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Ob zwischen den beiden Erpressungsversuchen ein Zusammenhang besteht, ist ebenfalls Teil der laufenden Ermittlungen.
Titelfoto: Carsten Hoefer/dpa,