Fisch-Handel statt Krypto-Gewinne: So geht es Sam Bankman-Fried im Knast

New York (USA) - Sam Bankman-Fried (31) beging mit seiner Krypto-Börse FTX Betrügereien in Milliardenhöhe, wurde in allen Punkten der Anklage für schuldig gesprochen und fristete sein Dasein zwischenzeitlich im Gefängnis. Dort hat er wohl bereits eine neue Handelswährung gefunden, um sich über Wasser zu halten ...

Sam Bankman-Fried (31) handelt weiter im Gefängnis. Allerdings nicht mit Krypto-Währung, sondern Fischen.
Sam Bankman-Fried (31) handelt weiter im Gefängnis. Allerdings nicht mit Krypto-Währung, sondern Fischen.  © Ed JONES / AFP

Seine offizielle Haftstrafe tritt der ehemalige Milliardär erst im März 2024 an. Wenn Bankman-Fried während seines Prozesses nicht gerade im Gerichtssaal war, verbrachte er die Tage aufgrund von erhöhter Fluchtgefahr in der Metropolitan-Haftanstalt in New York.

Wie das Newsportal Business Insider berichtete, blieb sich der Handelsexperte, der die meiste Zeit seiner Karriere als Trader tätig war, auch dort seinem Beruf treu: Anstelle von Kryptowährung oder Dollar nutzte er dort Fische, um sich einen neuen Haarschnitt zu kaufen.

Um genauer zu sein: Dosenmakrelen, von Insassen auch "Macks" genannt. Diese machten es Bankman-Fried möglich, am Tag der Urteilsverkündung mit einem einigermaßen gepflegten Haarschnitt aufzutauchen.

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Nachdem 2004 Zigaretten als gegenständliche Währung in der Metropolitan-Haftanstalt verboten wurden, switchten die Insassen auf Fisch, der gegen Dienstleistungen wie Rasuren oder Schuhe putzen getauscht werden konnte.

Am letzten Verhandlungstag tauchte Bankman-Fried anstelle von bauschigen Locken mit deutlich kürzeren Haaren auf.
Am letzten Verhandlungstag tauchte Bankman-Fried anstelle von bauschigen Locken mit deutlich kürzeren Haaren auf.  © Elizabeth Williams/AP/dpa

Lebensmittel als stabile Währung

Dosenfisch erfreut sich großer Beliebtheit als Währungsmittel in Gefängnissen der USA. (Symbolfoto)
Dosenfisch erfreut sich großer Beliebtheit als Währungsmittel in Gefängnissen der USA. (Symbolfoto)  © 123RF/liudmilachernetska

Hinter diesem Trend steckt eine wirtschaftliche Logik: Produkte mit stabilem Wert, wie bestimmte Lebensmittel und Briefmarken, werden als festes Tauschmittel anstelle von Bargeld verwendet, auf das die Insassen keinen Zugriff haben. Lebensmittel wie Makkaroni und Thunfisch sind stabile Güter, deren Wert an den Dollar gekoppelt werden kann.

Nicht nur Sam Bankman-Fried nutzt also die "Macks". Der Trend erfreut sich in US-Gefängnissen so großer Beliebtheit, dass "Global Source Marketing", ein Lieferant für die Dosenfische, die gestiegene Nachfrage deutlich zu spüren bekam, als Zigaretten in Gefängnissen verboten wurden.

Bankman-Fried, der in allen Punkte schuldig gesprochen wurde, erhält sein finales Urteil am 28. März.

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Dass er ins Gefängnis muss bzw. dort bleibt, steht bereits fest. Wie hoch die Haftstrafe sein wird, muss noch entschieden werden. Dem Krypto-Schwindler drohen bis zu 110 Jahre Knast.

Titelfoto: Bildmontage: Ed JONES / AFP, 123RF/liudmilachernetska

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