Troisdorf (NRW) - Unfassbare Szenen haben sich bei einer Schulveranstaltung in Troisdorf bei Bonn zugetragen. Ein Rettungssanitäter (40) griff dort schlichtend in einen Streit ein und wurde daraufhin derart schwer verletzt, dass er in die Intensivstation einer Klinik eingeliefert werden musste. Sein Zustand ist nach wie vor kritisch.
Die Stadt Troisdorf verurteilte den Angriff auf den Feuerwehrmann am Montag aufs Schärfste und bezog in einem Instagram-Statement Stellung.
Demnach war der 40-Jährige am vergangenen Freitagabend (4. Juli) bei einer Schulveranstaltung in der Stadthalle Troisdorf im Einsatz gewesen, wo es nach Polizeiangaben zunächst zu einem Streit zwischen einem 18-Jährigen und einem Security-Mitarbeiter (37) gekommen war.
Der junge Mann habe sich durch einen Nebeneingang auf die Veranstaltung schleichen wollen, was jedoch von dem Sicherheitsmann verhindert wurde, woraufhin der 18-Jährige den Security-Mitarbeiter angriff und verletzte.
Der Rettungssanitäter bekam die Situation mit, zeigte Courage und wollte den Streit schlichten, doch dann eskalierte die Situation völlig. Nach Polizeiangaben wurden der 37-Jährige und der 40-Jährige plötzlich von mehreren Jugendlichen und Heranwachsenden attackiert! Der Sanitäter sei demnach zu Boden gestoßen und anschließend durch Tritte und Schläge gegen seinen Kopf schwerst verletzt worden.
Er habe zeitweise in Lebensgefahr geschwebt und kam auf die Intensivstation eines Krankenhauses. Sein Gesundheitszustand sei nach Angaben der Stadt noch immer sehr ernst.
Bürgermeister nach brutalem Angriff auf Sanitäter tief erschüttert
Unmittelbar nach dem Angriff wurde die Polizei alarmiert, nahm das Tatgeschehen auf und leitete Ermittlungen ein. Es seien Strafanzeigen gegen Tatverdächtige erstellt worden. Zudem wurde der 18-Jährige festgenommen. Ein Richter erließ am Dienstag Haftbefehl wegen versuchten Totschlags gegen den jungen Mann.
Die Polizei Bonn richtete derweil aufgrund der Gesamtumstände eine Mordkommission ein.
Troisdorfs Bürgermeister Alexander Biber (41, CDU) zeigte sich angesichts des brutalen Angriffs tief erschüttert: "Ein Angriff auf unsere Einsatzkräfte ist auch ein Angriff auf unsere Gemeinschaft. Wir verurteilen diese Tat und jegliche Form von Gewalt entschieden", stellte er klar.
Die Stadt sicherte dem Rettungssanitäter und der gesamten Feuerwehr in dieser schwierigen Zeit ihre volle Unterstützung zu. Auch im Netz solidarisierten sich etliche User mit dem 40-Jährigen und zeigten große Anteilnahme.