Bringt Knochenfund endlich Klarheit in einen der rätselhaftesten Kriminalfälle Deutschlands?

Winsen-Luhdorf - Am Dienstag suchte die Polizei in Winsen-Luhdorf nach menschlichen Überresten. Vorausgegangen war ein Knochenfund im September.

An dem alten E-Werk in Winsen-Luhdorf fand ein Spaziergänger einen Knochen.  © NEWS5 / Sebastian Peters

Mehr als zehn Jahre ist es nun her, da verschwand die Familie Schulze aus Drage in Niedersachsen spurlos. Neun Tage nach dem Verschwinden wurde der Vater, Marco Schulze (†41), tot aus der Elbe geborgen.

Besonders mysteriös bei diesem Fund war ein Betonklotz an den Beinen der Leiche. Mutter Sylvia (damals 43) und Tochter Miriam (damals 12) tauchten hingegen nie wieder auf.

Nun könnte ein Knochenfund wieder Fahrt in die Ermittlungen zu einem der mysteriösesten Vermisstenfälle Deutschlands bringen.

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Ein Spaziergänger hatte den mutmaßlich menschlichen Knochen Mitte September an der Luhe gefunden, nur wenige Kilometer entfernt vom damaligen Wohnhaus der Familie.

Am Dienstag folgte eine Suche in diesem Bereich, ober- und unterhalb des alten E-Werks, teilte die Polizei mit.

An der vierstündigen Suche beteiligten sich Taucher, Einsatzkräfte im Uferbereich, Spürhunde und ein Sonarboot. Weitere Knochen oder anderweitige Spuren konnten die Ermittler allerdings nicht finden.

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Polizei bekommt immer wieder Hinweise zum Fall der Familie Schulze

Die Suche nach Mutter und Tochter blieb bis heute erfolglos. (Archivbild)  © Annette Riedl/dpa

Der im September gefundene Knochen wird derzeit in der Rechtsmedizin untersucht. Ziel ist die Erhebung von Informationen, die mit der Datenbank über Vermisste und unbekannte Tote abgeglichen werden können.

In dieser Datenbank seien auch die Daten der Familie Schulze hinterlegt, bestätigte ein Polizeisprecher gegenüber TAG24.

Die Untersuchung wird allerdings noch mehrere Wochen dauern.

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Laut Polizeisprecher gebe es immer wieder Hinweise zu Familie Schulze. Diesen würde man auch nachgehen, aber es seien keine neuen Ermittlungsansätze dabei.

Die Ermittler selbst sehen keine Verbindung zwischen diesem Knochenfund und der Familie Schulze. Wenn dort ein ganzer Mensch gelegen hätte, wäre man bei der Suche auf weitere Spuren gestoßen, so der Sprecher.

Klarheit wird wohl erst der Abgleich mit der bundesweiten Vermisstenkartei bringen.

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