Polizei löst "Cold Case": Frauen-Mörder nach mehr als 30 Jahren gefasst

Bonn - Mehr als 30 Jahre nach dem Mord an einer jungen Frau (†29) hat die Polizei Bonn in dieser Woche einen Tatverdächtigen (59) vorläufig festgenommen. NRW-Innenminister Herbert Reul (72, CDU) sprach von einem "herausragenden Ermittlungserfolg".

Die Ermittler nahmen den 59-Jährigen am Mittwoch in seiner Wohnung in Bad Breisig (Rheinland-Pfalz) fest. (Symbolbild)
Die Ermittler nahmen den 59-Jährigen am Mittwoch in seiner Wohnung in Bad Breisig (Rheinland-Pfalz) fest. (Symbolbild)  © 123RF/dziurek

Wie Bonner Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung erklärten, hatten Fahnder der Ermittlungsgruppe "Cold Case" den Mann am Mittwochvormittag (28. Mai) in seiner Wohnung in Bad Breisig (Rheinland-Pfalz) gestellt.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde der Festgenommene noch am selben Tag einem Haftrichter beim Bonner Amtsgericht vorgeführt, der einen Untersuchungshaftbefehl wegen Mordes gegen den Verdächtigen erließ.

Der 59-Jährige stehe demnach unter Verdacht, am 18. Oktober 1992 eine damals 29-Jährige in Bonn-Bad Godesberg getötet zu haben.

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Die leblose Frau war damals in einer Erdgeschosswohnung auf der Röntgenstraße aufgefunden worden, nachdem Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr zu einem Brand in den Räumlichkeiten ausgerückt waren.

Eine rechtsmedizinische Untersuchung der Verstorbenen lieferte anschließend deutliche Anzeichen für eine Gewalteinwirkung, einen Verdächtigen konnten die Beamten damals jedoch trotz intensiver Ermittlungen nicht ausmachen, schilderte ein Polizeisprecher.

NRW-Innenminister Reul lobt erfolgreichen Abschluss von Bonner "Cold Case"

NRW-Innenminister Herbert Reul (72, CDU) lobte den "herausragenden Ermittlungserfolg" der Bonner "Cold Case"-Ermittler.
NRW-Innenminister Herbert Reul (72, CDU) lobte den "herausragenden Ermittlungserfolg" der Bonner "Cold Case"-Ermittler.  © Henning Kaiser/dpa

Die "Cold Case"-Einheit rollte den Fall schließlich neu auf, wobei auch am Tatort hinterlassene Spuren erneut untersucht und ausgewertet wurden. So rückte nun der 59-jährige Tatverdächtige in den Fokus der Ermittlungen.

NRW-Innenminister Reul lobte den erfolgreichen Abschluss des Falls und hob den "herausragenden Ermittlungserfolg" der Behörden hervor: "Verbrecher sollten sich nicht zu sicher fühlen. Auch nach Jahrzehnten ist es möglich, Fälle noch zu lösen und Täter zur Rechenschaft zu ziehen", erklärte er.

Der aufgeklärte 'Cold Case' aus Bonn sende ein starkes Signal. "Der Rechtsstaat bleibt wachsam. Wer Unrecht begeht, muss wissen, dass wir nicht locker lassen", betonte der Politiker.

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Die weiteren Ermittlungen, die in enger Abstimmung mit der Bonner Staatsanwaltschaft geführt werden, dauern indessen weiter an, hieß es abschließend.

Titelfoto: 123RF/dziurek

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