Arian (6) bereits vier Wochen vermisst: So macht die Polizei jetzt weiter

Bremervörde - Der Vermisstenfall Arian (6) aus Bremervörde-Elm in Niedersachsen hält die Republik in Atem. Vier Wochen nach dem Verschwinden des Jungen mit Autismus ist weiterhin unklar, wo er sich befindet. Die Polizei hat mehrere Hypothesen.

Polizisten befragten in der vergangenen Woche Anwohner auf der Suche nach Arian.
Polizisten befragten in der vergangenen Woche Anwohner auf der Suche nach Arian.  © Sina Schuldt/dpa

Am wahrscheinlichsten ist ein tragischer Unfall, so die Ermittler. Am Fluss Oste wurden während der Suche kleine Fußabdrücke gefunden, die vermutlich von Arian stammen. Das spricht gegen ein Verbrechen. Allerdings lassen sich die Spuren dem Jungen nicht zweifelsfrei zuordnen.

Am vergangenen Donnerstag suchte die Polizei die Oste erneut per Booten mit Sonar und Spürhunden sowie einem Hubschrauber ab. Vergeblich.

Bislang bestätigte sich der traurige Verdacht nicht, dass Arian ertrunken ist. Daher besteht weiter ein Funken Hoffnung, den Sechsjährigen lebend zu finden.

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Befindet sich der Junge in einem Versteck auf irgendeinem Grundstück? Mit dieser These im Hinterkopf gingen am Mittwoch Polizisten die Anwohner in den Ortschaften Behrste, Hude, Gräpel, Estorf, Brobergen und Kranenburg befragen.

In die Hoffnung und Ermittlungen mischen sich teils abstrus klingende Theorien.

Polizei bekommt viele Hinweise auf vermissten Arian

Ist Arian in der Oste ertrunken? Die Polizei suchte mehrfach den in der Elbe mündenden Fluss nach dem Jungen ab.
Ist Arian in der Oste ertrunken? Die Polizei suchte mehrfach den in der Elbe mündenden Fluss nach dem Jungen ab.  © Sina Schuldt/dpa

So könnte Arian bei einem Jagdunfall verletzt und verschleppt worden sein, hieß es. Die Polizei ließ die Vermutung unkommentiert. Ein Sprecher sagte aber wenig später: "Wir haben es niemals ausgeschlossen, dass er entführt wurde." Das lässt weiter Raum für Spekulationen.

Sicher dagegen ist, dass Arian am 22. April verschwand. Am Abend verließ er eigenständig das Haus seiner Eltern im Ohfeldring im Ortsteil Elm. Ein privates Überwachungsvideo hielt das letzte Lebenszeichen fest; die Aufnahme zeigt den Jungen, wie er gegen 19.15 Uhr leicht bekleidet und allein durchs Wohngebiet geht.

Daraufhin begann eine gigantische Suchaktion, an der zeitweise bis zu 1200 Menschen und sogar die Luftwaffe mit einem Tornado-Jet beteiligt waren. Nach mehreren Tagen wurde die großangelegte Suche eingestellt.

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Eine fünfköpfige Ermittlungsgruppe der Polizei, die vorerst zwei Monate tätig sein soll, geht Hinweisen nach. Diese gehen seit der erneuten Suche vor wenigen Tagen vermehrt ein. Es habe sich inzwischen ein "Berg" aufgetürmt, so ein Polizeisprecher.

Die Hinweise stammen aus ganz Deutschland und teils auch aus dem Ausland. Die Beamten arbeiten sie jetzt nach und nach ab. Weitere Suchaktionen sind derzeit nicht geplant.

Titelfoto: Sina Schuldt/dpa

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