Rätsel um vermissten Geschäftsmann: "Können Leute in Berlin wirklich einfach so verschwinden?"
Berlin - Wo steckt Aleph Christian von Fellenberg Palma? Seit rund zwei Wochen gilt der deutsch-chilenische Geschäftsmann als vermisst. Hat der 33-Jährige sein Gedächtnis verloren?

"Meine Intuition sagt mir, dass er verwirrt durch die Stadt läuft und nicht weiß, wer er ist", erzählt seine Mutter Marisol dem Tagesspiegel.
Sie ist extra aus Santiago de Chile angereist, sucht eigenhändig mit einer Gruppe von Freiwilligen nach ihrem Sohn. Eine heiße Spur ist bislang allerdings nicht dabei.
Zuletzt wollen ihn Mitarbeitende eines Bioladens in der Winsstraße in Prenzlauer Berg gesehen haben. Er habe eine Zeit lang mit seiner Familie in der Gegend gelebt, doch auch diese Spur verlief im Sande. Der Fall bleibt ein Rätsel: "Können Leute in Berlin wirklich einfach so verschwinden?", fragt sich die 54-Jährige.
Klar ist bislang: Der 33-Jährige hat am Ostersonntag noch das Soho House in Mitte besucht. Um 18.30 Uhr verließ er die Lokalität, kehrte ins Hotel zurück - um ins Gym zu gehen.
Gegen 22 Uhr verließ er das Hilton Hotel wieder und ließ laut Polizei 2000 Euro Bargeld, eine goldene Rolex, zwei Handys sowie seinen deutschen und seinen chilenischen Reisepass zurück. Sein Portemonnaie samt Kreditkarten hatte er bei sich. Das Ziel: unbekannt.
Polizei schließt nicht aus, dass Aleph Christian von Fellenberg Palma in Not ist

Zuletzt kam jedoch ein bisschen Bewegung in die Suche. Ein Polizeihund fand im Tiergarten seine Smartwatch. Sie soll noch immer funktionieren. Hinweise zu seinem Aufenthalt gibt es allerdings nicht.
Die Polizei schließt nicht aus, dass er sich in einer Notlage befindet. Seine Mutter will solche Gedanken gar nicht erst aufkommen lassen. "An andere Möglichkeiten will ich gar nicht denken. Ich muss jetzt die Hoffnung haben, dass er durch Berlin läuft und gefunden wird."
Tatenlos herumsitzen kann sie nicht. In der Stadt hängen überall Suchplakate, auch Suchtrupps wurden bereits organisiert. "Das ist die schlimmste Hölle, die eine Mutter erleben kann, diese Ungewissheit."
Die Familie des Deutsch-Chilenen hat eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgelobt und kann unter der E-Mail-Adresse missing.aleph@proton.me kontaktiert werden.
Sachdienliche Hinweise nimmt die Vermisstenstelle des LKA unter der Telefonnummer (030) 4664-912444 oder im Notfall unter 110, aber auch bei der Internetwache der Polizei Berlin entgegen.
Titelfoto: Polizei Berlin