Vermisste 15-Jährige: Suchbild weckt Erinnerung an Rebecca Reusch

Von Matthias Kuhnert

Berlin - Seit einem halben Jahr gilt die 15-jährige Miriam nun schon als vermisst. Die Polizei geht davon aus, dass es die Teenagerin in die Millionenstadt nach Berlin verschlagen haben könnte und sucht nun öffentlich nach der Jugendlichen - mit zwei Fotos, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Mit zwei unterschiedlichen Fotos sucht die Polizei nach der 15-jährigen Miriam. Links ungeschminkt und rechts komplett verändert.
Mit zwei unterschiedlichen Fotos sucht die Polizei nach der 15-jährigen Miriam. Links ungeschminkt und rechts komplett verändert.  © Polizei Berlin (Bildmontage)

Auf dem einen Bild ist sie stark geschminkt, zeigt sich freizügig und ist durch einen Filter kaum wiederzuerkennen. Auf dem anderen (ohne Make-up) wirkt sie, wie eine ganz normale Schülerin.

Die blondierten Haare weichen ihrer natürlichen brünetten Haarfarbe. Auch die Augenfarbe ist plötzlich eine ganz andere.

Stellt man beide Fotos gegenüber kann man kaum glauben, dass es sich um ein und dieselbe Person, geschweige denn um ein 15-jähriges Mädchen handelt. Aufgestylt wirkt die Vermisste deutlich älter.

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Dazu heißt es in der Vermisstenmeldung: Sie wirke wie 19 bis 21 Jahre, habe lange dunkelblond gefärbte Haare, braune Augen, trage aber gerne farbige Kontaktlinsen (blaugrau).

Der Fall weckt Erinnerungen an Rebecca Reusch - zumindest was die Fotos angeht. Die damals 15-Jährige hatte am 18. Februar 2019 die Nacht bei ihrer Schwester in Berlin-Rudow verbracht, wollte von dort am nächsten Morgen in die Schule, kam aber nie an.

Rebecca Reusch seit fast drei Jahren vermisst

Rebecca Reusch gilt nun schon seit fast drei Jahren als vermisst. Ihr Foto ging um die Welt, zog aber auch Kritik auf sich.
Rebecca Reusch gilt nun schon seit fast drei Jahren als vermisst. Ihr Foto ging um die Welt, zog aber auch Kritik auf sich.  © Christoph Soeder/dpa, ---/Polizei Berlin/dpa

Während ihre Familie in den sozialen Medien und mit Flyern in der ganzen Stadt nach ihrer Tochter suchten, wandte sich die Polizei nach drei Tagen an die Öffentlichkeit - mit zwei Fotos, die ebenfalls unterschiedlicher nicht sein könnten. So gleicht sie eher einem Model und wirkt dann aber wie ein ganz normaler Teenager.

In den Medien durchgesetzt hat sich allerdings das stark bearbeitete Instagram-Foto, wohl auch weil das zweite Bild unterbelichtet und in schlechter Auflösung vorlag. Auf diesem hält sie eine Rose in der Hand, mit dem Blick nach unten.

Die Polizei generierte mit dem Foto zwar eine Menge Aufmerksamkeit - das Bild ging um die Welt, Medien berichteten teilweise täglich von der Suche - die Beamten zogen aber auch Kritik auf sich. Schließlich ist Rebecca dort kaum wiederzuerkennen. Wie soll man so eine 15-Jährige finden, die eigentlich ganz anders aussieht?

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Erst bei der kürzlich bei RTL+ erschienenen Doku "Rebecca - Was geschah mit unserer Tochter?" erneuerte ihre Mutter die Vorwürfe. "Wir kannten es selber nicht, wir waren geschockt von dem Bild. Dann dachte ich, das ist ja eigentlich nicht mein Kind."

Im Februar jährt sich Rebeccas Verschwinden nun schon zum dritten Mal.

Titelfoto: Polizei Berlin, ---/Polizei Berlin/dpa (Bildmontage)

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