100 Jahre Rolltreppe: Von Köln aus ging's steil nach oben

Von Christoph Driessen und Alina Eultgem

Köln - Heute selbstverständlich, damals eine Sensation: Vor genau 100 Jahren, am 11. Juli 1925, fuhr in Köln die erste Rolltreppe Deutschlands im Kaufhaus Tietz.

Eine Postkarte, die heute im kölnischen Stadtmuseum aufbewahrt wird, zeigt die erste Rolltreppe Deutschlands im Kaufhaus Tietz in Köln. (Archivbild)  © Bildmontage: Kölnisches Stadtmuseum/dpa

Damals hieß die Rolltreppe noch "Roll-Fußsteige" und wurde mit dem Versprechen beworben, den Kunden "Zeit und damit Geld" zu sparen.

Noch im selben Jahr zogen Berlin und München nach. In der Hauptstadt stand anfangs sogar ein "Liftboy" daneben, um den staunenden Leuten beim Auf- und Abfahren zu helfen.

In den 20ern galt die Rolltreppe als Symbol der Moderne: einfach stehen, treiben lassen, statt mühsam Treppen zu steigen.

Köln Städtische Wahlen im September: So viel gibt's für Kölner Wahlhelfer

Erfunden wurde die "umlaufende Plattform" übrigens schon Ende des 19. Jahrhunderts in den USA. Dort fuhr 1896 im Freizeitpark Coney Island die erste Rolltreppe der Welt. Heute gibt's allein in Deutschland rund 39.000 Stück.

Anzeige

Symbol des Fortschritts und Retter in Medellín

Auch am Kölner Hauptbahnhof sind Rolltreppen nicht mehr wegzudenken. (Archivbild)  © Roberto Pfeil/dpa

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Rolltreppen hierzulande zum Symbol des Wirtschaftswunders. Damals war es noch ein richtiges Erlebnis, auf den Rillen-Stufen dahinzugleiten.

Besonders spektakulär ist der Einsatz in Kolumbien: In Medellíns Armenviertel Comuna 13 wurden 2011 mehrere riesige Rolltreppen gebaut, die steile Wege ersetzen. Das erleichterte nicht nur den Alltag der Menschen, sondern half auch, die Kriminalität einzudämmen.

Heute ist sie einfach nicht mehr wegzudenken: Die gute alte Rolltreppe bringt uns in 30 Sekunden bequem von A nach B.

Mehr zum Thema Köln: