Versuchte Wahlfälschung in Köln: Polizei durchsucht Dutzende Wohnungen

Von Christoph Driessen, Jonas Reihl

Köln - Zehn Personen sollen bei der Wahl des Kölner Integrationsrats am 14. September etwa 400 Briefwahlscheine mit gefälschten Unterschriften eingereicht haben.

Insgesamt 16 Wohnungen in und rund um Köln wurden am Mittwochmorgen von der Polizei durchsucht. (Symbolfoto)
Insgesamt 16 Wohnungen in und rund um Köln wurden am Mittwochmorgen von der Polizei durchsucht. (Symbolfoto)  © Thomas Banneyer/dpa

Mit der Aktion wollten sie laut einer offiziellen Mitteilung der Staatsanwaltschaft Köln die Kandidatin einer Kleinstpartei unterstützen.

Die Polizei durchsuchte demnach am Mittwochmorgen um 6 Uhr 16 Wohnungen und andere Räumlichkeiten der Beschuldigten im Alter zwischen 40 und 54 Jahren in Köln, im Rheinisch-Bergischen sowie im Oberbergischen Kreis.

Die Beamten hätten dabei Beweismittel wie Mobiltelefone und Datenträger sichergestellt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

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Den Beschuldigten wird vorgeworfen, sie hätten sich Briefwahlunterlagen an Anschriften von Vereinen und Pflegediensten schicken lassen, in denen sie Funktionen oder Ämter ausübten.

Von dort aus sollen sie dann circa 400 Wahlscheine mit mutmaßlich gefälschten Unterschriften an die Stadt Köln versandt haben.

Insgesamt rund 400 gefälschte Wahlscheine sollen die Beschuldigten an die Stadt Köln geschickt haben. (Symbolfoto)
Insgesamt rund 400 gefälschte Wahlscheine sollen die Beschuldigten an die Stadt Köln geschickt haben. (Symbolfoto)  © Christophe Gateau/dpa

Fälschungen von Kölner Wahlleitung rechtzeitig erkannt

Die Personen, für die sie die Unterlagen beantragt hätten, existieren demnach zwar tatsächlich, aber sie sollen nicht diejenigen gewesen sein, die letztlich gewählt haben - so jedenfalls der Verdacht, dem nun nachgegangen wird.

Das Wahlamt hatte nach ersten Hinweisen auf die mutmaßliche Manipulation noch am Wahltag Strafanzeige bei der Polizei Köln erstattet und die Wahlscheine an die Polizei übergeben.

Die mutmaßlichen Fälschungen waren über Kontrollmechanismen der Wahlleitung rechtzeitig erkannt worden.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Banneyer/dpa, Christophe Gateau/dpa

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