Köln - Wer in Köln demnächst mit den Kids rausgeht, wird sich beim Anblick neuer Schilder vielleicht erstmal wundern. Denn die altbekannten Spielplätze heißen ab Herbst 2025 offiziell "Spiel- und Aktionsflächen".
Was wie ein Konzept aus dem Bürokratie-Seminar klingt, ist tatsächlich Teil eines größeren Plans der Stadt.
Von dem entsprechenden Dokument der Verwaltung an den Jugendhilfeausschuss berichtete der Kölner Stadtanzeiger.
Im Zuge dessen sollen 700 Schilder in dem gesamten Stadtgebiet ausgetauscht werden.
Die Begründung? Der Begriff "Spielplatz" sei nicht mehr zeitgemäß und zu eingeschränkt.
Das steckt hinter den neuen "Spiel- und Aktionsflächen" in Köln
Auf den Flächen würden sich längst nicht mehr nur kleine Kinder auf der Rutsche tummeln, sondern auch Jugendliche und Familien.
Mit dem neuen Begriff inklusive der Schilder möchte man also deutlich machen, dass die altbekannten "Spielplätze" für alle und nicht nur für Kinder zugänglich sind. Einfach gesagt: Die Stadt möchte zum Bewegen animieren.
Dafür hat sich die Verwaltung richtig ins Zeug gelegt: Ein Jahr lang wurde am neuen Design gearbeitet. Kinder und Jugendliche durften ihre Ideen einbringen. Das Ergebnis: Ein "Schild für alle", wie sie stolz bekannt geben.
Trotzdem muss das Wort "spielen" im neuen Namen erhalten bleiben, da es sonst Stress mit dem Ordnungsamt gegeben könnte. Die betonen nämlich, dass sie sonst nicht mehr eingreifen können, wenn die Flächen für andere Zwecke genutzt werden.
Kölner Bürgermeisterkandidat kritisiert Umbenennung
Kölns Oberbürgermeisterkandidat Markus Greitemann (CDU, 64) übt indes deutliche Kritik an der Maßnahme der Stadt und meint, die Umbenennung sei ein Beispiel für das fehlende Gespür für Prioritäten in der Domstadt.
"Köln braucht Schaukeln statt 700 neuer Schilder. Wir brauchen sichere Spielplätze und echte Freiräume für Kinder und Jugendliche. Dafür müssen wir investieren und nicht in neue Schilder", moniert der CDU-Politiker am Mittwochnachmittag gegenüber TAG24.
Doch ganz egal, wie man zu der Sache steht - eine gute Sache geht damit einher: zwischen 2025 und 2030 will Köln über 120 "Spiel- und Aktionsflächen" neu bauen oder modernisieren.
Erstmeldung: 2. Juli, 14.45 Uhr; aktualisiert: 2. Juli, 17.06 Uhr