Release perfekt: Kölner Milliarden-Firma veröffentlicht neues KI-Tool

Von Christoph Dernbach

Köln - Um die Arbeit in Unternehmen zu revolutionieren hat das Kölner Start-up DeepL jetzt einen autonomen KI-Agenten auf den Markt gebracht.

Die Firma "DeepL" machte sich zunächst als Übersetzungssoftware einen Namen.  © DPA

Dem Unternehmen zufolge soll dieser in der Lage sein, verschiedene Unternehmensanwendungen wie ein menschlicher Nutzender zu bedienen.

"DeepL Agent" sei etwa in der Lage, eigenständig Erkenntnisse für Vertriebsteams zusammenzutragen oder die Bearbeitung von Rechnungen in der Finanzabteilung zu automatisieren, sagte der Chef und Gründer von DeepL, Jaroslaw Kutylowski (42), auf einem Firmen-Event in Berlin.

Mit der neuen Software, die wie ein Chatbot bedient wird, sollen zum einen etablierte Unternehmensanwendungen verknüpft werden. "DeepL Agent" sei aber auch in der Lage, exotische Apps oder proprietäre Firmenprogramme in automatisierten Arbeitsabläufen zu integrieren.

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DeepL wagt sich mit seinem neuen Produkt in einen neuen Geschäftsbereich vor, in dem auch Tech-Riesen wie Microsoft, Google, OpenAI oder Europas größtes Softwareunternehmen SAP aktiv sind.

Das Kölner Start-up hatte sich zuvor vor allem als KI-Übersetzungsspezialist einen Namen gemacht dabei gegen mächtige Wettbewerber wie Google Translate, Amazon Translate oder den Übersetzungsdienst von Microsoft behauptet.

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DeepL plant vorerst keinen Börsengang

Nach dem Übersetzer greift das Kölner Unternehmen nun auch in andere KI-Tools ein.  © Christoph Dernbach/dpa

Für Übersetzungen in Unternehmen und Organisationen stellte DeepL den "Customization Hub" vor, eine Plattform, die Glossare, Stilrichtlinien und bereits freigegebene Übersetzungen in einem System kombiniert. Damit könnten sprachliche Anforderungen automatisch umgesetzt und Fehler reduziert werden.

Nach eigenen Angaben zählt DeepL inzwischen mehr als 200.000 Geschäftskunden weltweit, die die Übersetzungssoftware für mehr als 100 Sprachen nutzen.

Investoren haben die Firma bei einer zweiten größeren Finanzierungsrunde im Mai 2024 mit zwei Milliarden US-Dollar bewertet.

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Das Unternehmen hat mehr als 1000 Mitarbeiter und gilt in der KI-Szene als ein Kandidat für einen Börsengang. Firmenchef Kutylowski sagte, es gebe dafür aktuell keine konkreten Pläne.

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