Pinguin-Drama im Zoo: Tierpfleger findet Küken regungslos vor der Höhle
Köln - Der Kölner Zoo hat derzeit allen Grund zur Freude, denn im Pinguin-Gehege ist nach vielen erfolglosen Jahren die Aufzucht zweier Küken gelungen. Eines der Jungtiere bereitete den Pflegern zunächst allerdings große Sorgen.
Alles in Kürze
- Kölner Zoo: Zwei Pinguin-Küken nach 15 Jahren erfolgreich aufgezogen
- Eines der Jungtiere, Pinte, bereitete Pflegern anfangs Sorgen
- Pinte wurde von Tierpfleger Julian Heck zu Hause gepflegt und ist nun wieder im Gehege
- Beide Küken entwickeln sich prima, Pinte benötigt aber noch Unterstützung
- Der Kölner Zoo bietet Besuchern die Möglichkeit, die Pinguin-Babys zu sehen

In dieser Woche hatte der Zoo feierlich den Zuwachs bei den Humboldt-Pinguinen verkündet und die drolligen Gesellen auch in einem Instagram-Clip vorgestellt, in dem "Boba" und "Pinte", wie die Küken getauft wurden, zu sehen waren.
"Es ist das erste Mal seit 15 Jahren, dass im Zoo der Domstadt Küken schlüpften und von den Eltern erfolgreich großgezogen werden", berichtete der Tierpark stolz und erklärte, dass der Nachwuchs Ende April das Licht der Welt erblickt hatte.
Während Boba sich allerdings von Anfang an prächtig entwickelte und wuchs und gedieh, bereitete Brüderchen Pinte dem Zoo anfangs große Sorge. Denn wenige Tage nach dem Schlupf entdeckte Tierpfleger Julian Heck seinen Schützling erschöpft, ausgekühlt und nahezu regungslos vor der Nisthöhle im Pinguin-Gehege, nahm den kleinen Frackträger umgehend zu sich nach Hause und päppelte Pinte dort auf.
Als deutlich kräftigeres Küken, das mit ausreichend Futter versorgt worden war, blieb Boba unterdessen bei den Elterntieren.
Pinguin-Baby Pinte wird im Kölner Zoo liebevoll umsorgt

"Während der Aufzucht benötigt der Nachwuchs riesige Mengen an Fisch und anderen Meerestieren, sodass die Eltern kaum selbst zum Fressen kommen", erklärte der Zoo. "Nur entsprechend dicke Eltern sind in der Lage, diese sehr zehrende Zeit unbeschadet zu überstehen."
Mittlerweile leben beide Jungtiere zwar wieder zusammen mit ihren Artgenossen im Pinguin-Gehege und entwickeln sich nach Zoo-Angaben prima, Pinte benötigt aber noch immer ein wenig Unterstützung durch seine Pfleger. "Auch jetzt [...] müssen wir ihn immer noch zufüttern, weil er sonst von seinen Eltern nicht ausreichend versorgt wird, im Gegensatz zu seinem Geschwisterchen", erklärte Heck.
Glücklicherweise macht der rund drei Wochen alte Mini-Pinguin die Prozedur aber problemlos mit und lässt sich die kleinen Fischstücke, die sein Pfleger ihm serviert, ordentlich schmecken. Humboldt-Pinguine leben in freier Natur an der Pazifikküste von Peru bis Nordchile und gelten als gefährdet.
Wer sich die munteren Kerlchen einmal selbst aus nächster Nähe anschauen will, hat dazu montags bis sonntags zwischen 9 und 18 Uhr im Kölner Zoo die Möglichkeit. Tickets sind über die Zoo-Website buchbar.
Titelfoto: Bildmontage: Kölner Zoo/Julia Sander