Zoo freut sich über "tanzende Affen": Deshalb ist dieses Kerlchen etwas ganz Besonderes

Köln - Der Kölner Zoo freut sich über ein ganz besonderes Jungtier, das vor wenigen Wochen das Licht der Welt erblickt hat. Es handelt sich um eine seltene Primatenart, die zu den bedrohtesten der Erde zählt: ein Coquerel-Sifaka-Männchen.

Das Coquerel-Sifaka-Männchen wurde im Kölner Zoo geboren und wird nicht nur von seinen Eltern umsorgt, auch die Pfleger werfen ein besonderes Auge auf das Jungtier.  © Kölner Zoo/Marcel Vogelfänger

Wie ein Zoo-Sprecher erklärte, wurde das noch namenlose Äffchen am 21. August in dem Tierpark geboren und sei damit das erste Jungtier überhaupt, das in Kontinental-Europa zur Welt kam.

Die Eltern des Kleinen, die auf die klangvollen Namen "Herkules" und "Euphemia" getauft wurden, waren erst im Juli dieses Jahres aus dem Tierpark Berlin an den Rhein gezogen, wobei Mutter Euphemia bereits trächtig war.

In Europa gibt es nach Angaben des Zoos nur einen einzigen weiteren Tierpark, der die seltenen Primaten hält, deren Haltung sehr aufwendig ist und viel biologische Expertise erfordert.

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Weil die Tiere sich hüpfend und springend fortbewegen, werden sie auch als "tanzende Affen" bezeichnet.

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Die Eltern des Jungtiers, "Herkules" und "Euphemia", waren bereits Ende Juli in den Kölner Zoo gezogen.  © Kölner Zoo/Rolf Schlosser

Coquerel-Sifakas leben im Madagaskar-Haus des Kölner Zoos

In freier Natur kommen die tagaktiven Lemuren nur noch in wenigen Laubtrockenwäldern im Westen Madagaskars vor, gelten als akut bedroht, was vor allem der Zerstörung ihres kleinen Lebensraumes durch die Umwandlung in Viehweiden und der Holzkohleerzeugung geschuldet ist.

Mittlerweile werden die Tiere zudem durch die oft hungernde Bevölkerung gejagt, informierte der Zoo.

Dieses Schicksal kann die Coquerel-Sifakas im Kölner Zoo, die im Madagaskar-Haus untergebracht sind, zum Glück nicht ereilen. Dort steht den neugierigen und verspielten Pflanzenfressern, die sich fast ausschließlich von Blättern und Knospen ernähren, ein Gehege mit Ästen und Lianen zur Verfügung, das ihren natürlichen Lebensraum bestmöglich nachempfinden soll.

Wer die seltenen Primaten selbst aus nächster Nähe bestaunen will, hat dazu montags bis sonntags zwischen 9 und 18 Uhr im Kölner Zoo die Möglichkeit. Tickets sind über die Zoo-Website buchbar.

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