Wegen 135.000-Euro-Kunstwerk: Herbe Kritik am Rechnungshof von NRW

Von Bettina Grönewald

Düsseldorf – Von Amts wegen bemängelt der Landesrechnungshof (LRH) permanent überhöhte öffentliche Ausgaben – jetzt sieht er sich genau deswegen selbst Vorwürfen ausgesetzt.

Landesrechnungshof-Präsidentin Brigitte Mandt (64) sieht sich derzeit herber Kritik ausgesetzt.  © Oliver Berg/dpa

Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, wurde in seinem Düsseldorfer Neubau vor wenigen Wochen ein Kunstwerk enthüllt, das den Steuerzahler 135.000 Euro gekostet hat. Finanziert wurde über den landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetrieb.

Bei dem Auftragswerk einer Kölner Künstlerin handelt es sich demnach um eine Art blauen Wandteppich mit LED-Elementen.

Das Kunstwerk war im Rahmen eines Wettbewerbs für die künstlerische Gestaltung des LRH ausgelobt worden, wie eine Sprecherin sagte. "Der LRH hatte auf die Förderhöhe keinen Einfluss."

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Der Haushaltsexperte der Grünen-Landtagsfraktion, Simon Rock (37), sagte der Zeitung, dass LRH-Präsidentin Brigitte Mandt (64) zwar von allen Ressorts zu Recht Sparsamkeit einfordere, gleichzeitig aber ein Kunstwerk von mehr als 135.000 Euro für die eigene Behörde mit ausgesucht habe, werfe angesichts der angespannten Haushaltslage Fragen auf.

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Das Kunstwerk im LRH-Neubau in Düsseldorf hat den Steuerzahler mal eben satte 135.000 Euro gekostet.  © -/Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW/dpa

Prüfungsrechte in der Landesverfassung verankert

Der Landesrechnungshof ist das unabhängige Organ der Finanzkontrolle für das Land Nordrhein-Westfalen. Er prüft die Rechnung sowie die Haushalts- und Wirtschaftsführung des Landes auf Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit.

Seine Prüfungsrechte und die Unabhängigkeit seiner Mitglieder sind in der Landesverfassung verankert.

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