Gesundes Mädchen sitzt fast acht Jahre im Rollstuhl, weil Mutter Symptome erfindet

London - Eine Mutter war felsenfest davon überzeugt, dass ihre Tochter behindert war und demzufolge einen Rollstuhl, künstliche Ernährung und entsprechende Medikamente brauchte. Dabei war das Mädchen vollkommen gesund, wie erst jetzt bekannt wurde!

Das Mädchen musste fast acht Jahre im Rollstuhl sitzen. (Symbolbild)
Das Mädchen musste fast acht Jahre im Rollstuhl sitzen. (Symbolbild)  © 123RF/ Kari Haraldsdatter Høglund

Offenbar suchte die Mutter Ärzte auf und erzählte von Symptomen wie Anfällen, sowie der Unfähigkeit zu essen und zu trinken, die ihre Tochter angeblich plagten.

Im Alter von 18 Monaten habe das Kind tatsächlich ab und zu unter Anfällen gelitten, weshalb die Mutter damals mit ihrer Tochter zum Arzt ging. Dann soll sie sich immer mehr in die Symptome ihres Mädchens hineingesteigert und diese bei Arztterminen völlig überzogen dargestellt haben.

Die Mutter steht nun vor einem Familiengericht, nachdem der Sozialdienst ihre Taten aufgedeckt hatte.

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Richterin Judd sagte im High Court London laut Daily Mail:

"Im Laufe des Jahres 2013 berichtete die Mutter über weitreichende Probleme mit ihrer Tochter, darunter wiederholte Anfälle, Nasenbluten, Darm- und Blasenprobleme, übermäßige Schläfrigkeit und eine gewisse Wankelmütigkeit, was bedeutete, dass sie keine langen Strecken gehen konnte. Das Mädchen wurde später im Jahr mit einem Rollstuhl versorgt."

Mädchen wohnt jetzt bei Verwandten

2017 wurden Medikamente, die das Kind eigentlich gar nicht benötigte, erhöht und eine künstliche Ernährung verordnet. Fast acht Jahre musste das gesunde Mädchen laut der britischen Boulevardzeitung im Rollstuhl sitzen.

Erst bei einem Termin zum Austausch der Sonde 2018 kam heraus, dass die Tochter gesund war. Das Mädchen habe sich einem Arzt anvertraut. Daraufhin kamen Bedenken auf, dass es zu viel Medikamente bekam.

Im Oktober 2019 wurde das Kind, das heute zwölf Jahre alt ist, von einem Sozialarbeiter abgeholt. "Es wurde schnell klar, dass sie ein ganz normales Kind ist. Es ist körperlich ganz normal und energiegeladen", so Richterin Judd.

Derzeit wohnt die Zwölfjährige bei Verwandten. Warum Ärzte jahrelang nicht bemerkten, dass das Mädchen gesund war, wurde nicht berichtet.

Die Mutter bestritt laut Mirror die Vorwürfe.

Das Verfahren wird fortgesetzt. Ob sie ihre Tochter wiederbekommt, ist noch nicht entschieden.

Titelfoto: 123RF/ Kari Haraldsdatter Høglund

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