Baustart im Oktober: Leipzig markiert neuen Radweg auf dem Ring

Leipzig - Anfang April hat Leipzigs Stadtverwaltung einen Radweg vor dem Hauptbahnhof eingerichtet und damit sich sowie den Stadtrat in eine wochenlange Krise verwickelt. Ein halbes Jahr später soll der Radstreifen nun fortgeführt und ein weiterer Teil des Rings für Radfahrer erschlossen werden. Anders als beim letzten Mal setzt die Stadt diesmal schon im Vorfeld auf Kommunikation.

Ab der Einmündung zur Kurt-Schumacher-Straße (r.) ...
Ab der Einmündung zur Kurt-Schumacher-Straße (r.) ...  © Eric Mittmann

So hatten Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne) und der Leiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes Michael Jana bereits für den heutigen Mittwoch zu einem Pressegespräch geladen, um über die für Oktober geplante Maßnahme zu informieren.

Eine Auswertung des Hauptbahnhof-Radwegs habe ergeben, dass es durch dessen Einrichtung nicht zu längeren Stausituationen komme, erklärte Dienberg dabei.

Im Gegenteil, es gebe vor allem positive Auswirkungen. "Es wurde dann festgestellt, dass man einen zweiten Abschnitt herstellen kann bis zum Goerdelerring", so der Baubürgermeister.

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Geplant ist eine Spur, die vom bisherigen Radstreifen am Hauptbahnhof bis zur Löhrstraße reicht. Von dort soll es zunächst auf dem existierenden Radweg weitergehen.

Etwa 400 Meter lang soll der neue Abschnitt werden, bei dem mehrere Straßen gequert werden müssen. Auch Dienberg gab zu bedenken, dass das Vorhaben es "durchaus in sich" habe.

... über die Kreuzung zur Gerberstraße hinweg ...
... über die Kreuzung zur Gerberstraße hinweg ...  © Eric Mittmann
... und parallel zu den Höfen am Brühl auf der anderen Seite des Rings ...
... und parallel zu den Höfen am Brühl auf der anderen Seite des Rings ...  © Eric Mittmann
... bis hin zur Löhrstraße (r.) wird der neue Radstreifen verlaufen.
... bis hin zur Löhrstraße (r.) wird der neue Radstreifen verlaufen.  © Eric Mittmann

Radweg auf dem Leipziger Ring: Das soll sich durch die Maßnahme ändern

Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne, links) und Michael Jana, der Leiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes, stellten am Mittwoch die Pläne für die Maßnahme vor.
Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne, links) und Michael Jana, der Leiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes, stellten am Mittwoch die Pläne für die Maßnahme vor.  © Silvio Bürger

Der Plan sieht nun vor, den Radstreifen in Mittellage zwischen der Geradeaus- und der Rechtsabbiegerspur weiterzuführen. Damit habe die Stadt bereits an der Karl-Tauchnitz-Straße und am Peterssteinweg gute Erfahrungen gemacht.

Um einen vorzeitigen Spurwechsel durch Autofahrer zu verhindern, sollen flache Poller eingerichtet werden. Auch die Ampelanlage an der Kreuzung Kurt-Schumacher-Straße wird angepasst.

Wie bereits vor dem Hauptbahnhof entfällt durch den neuen Abschnitt auch eine Autospur für den Radweg. Für Radfahrer, die sich noch nicht auf den Ring trauen, will die Stadt die bisherige Route über den Astoria-Vorplatz vorerst jedoch beibehalten.

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Darüber hinaus, kündigte Dienberg an, wird der Blitzer an der Kreuzung Gerberstraße entfernt. Dieser soll künftig andernorts zum Einsatz kommen.

Einen genauen Starttermin für die Maßnahme gibt es noch nicht. Angepeilt sei jedoch die erste Oktoberwoche. "Sobald wir einen genauen Tag haben, werden wir darüber noch einmal informieren", so Dienberg.

Vom aktuellen Radweg am Hauptbahnhof bis zur Löhrstraße soll die neue Radspur nun reichen. Baubürgermeister Dienberg sprach von einer Länge von etwa 400 Metern.
Vom aktuellen Radweg am Hauptbahnhof bis zur Löhrstraße soll die neue Radspur nun reichen. Baubürgermeister Dienberg sprach von einer Länge von etwa 400 Metern.  © Silvio Bürger
Geplant ist, den Radstreifen in Mittellage zwischen der Geradeaus- und der Rechtsabbiegerspur weiterzuführen. Damit habe die Stadt bereits an der Karl-Tauchnitz-Straße und am Peterssteinweg gute Erfahrungen gemacht.
Geplant ist, den Radstreifen in Mittellage zwischen der Geradeaus- und der Rechtsabbiegerspur weiterzuführen. Damit habe die Stadt bereits an der Karl-Tauchnitz-Straße und am Peterssteinweg gute Erfahrungen gemacht.  © Silvio Bürger

Bis zum Start der Fußball-EM will die Stadt noch weitere Maßnahmen am Ring für den Radverkehr umsetzen. So ist unter anderem geplant, den Bereich zwischen Gewandhaus und Augustusplatz zu verbessern und auch die Querung zwischen der Lennéanlage und dem Roßplatz soll sicherer gestaltet werden.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Mittmann, Silvio Bürger

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