Bekennerschreiben nach Farbanschlag auf Leipziger Grünen-Büro aufgetaucht
Von Anke Brod
Leipzig - Vor gut zehn Tagen hatten bis dato Unbekannte im Stadtteil Plagwitz die Fenster des Abgeordnetenbüros von Claudia Maicher (46) der Partei Bündnis 90/Die Grünen mit roter und schwarzer Farbe beschmiert. Jetzt tauchte ein mutmaßliches Bekennerschreiben dazu auf.
Dieses wurde am Montag auf der linksextremen Plattform "Indymedia" veröffentlicht. Der Angriff auf das Abgeordneten-Büro richtete sich demzufolge gegen die aktuelle Haltung der Grünen im Rahmen des Ukraine-Konflikts sowie in der Asylpolitik.
"Die Grünen-Kriegstreiber und Rassisten" prangt offenbar deshalb nun an zwei Scheiben des sogenannten "Grünen Raums" in der Zschocherschen Straße.
Klimawandel, Sozialhilfen und Frieden stünden schon lange nicht mehr auf der Tagesordnung der Grünen, lautet die Begründung auf Indymedia.
Unter anderem heißt es dort, dass die Partei an "vorderster Front" sei, wenn es darum gehe, die "neu entflammenden Kriegsherde auf der Erde noch weiter zu befeuern".
Und weiter: "Sie halten den Ukraine-Krieg am Laufen mit kontinuierlichen Waffenlieferungen ...".
Polizei ermittelt nach Schmierereien wegen Sachbeschädigung
Überdies leisteten sie sich gemeinsam mit den anderen Parlamentsparteien ein Wettrennen darum, wer sich jeweils die "menschenverachtendere Asylpolitik ausdenken" könne:
Umfassende Grenzkontrollen an allen deutschen Außengrenzen, Streichung von Sozialleistungen für Geflüchtete, ein Abschiebepaket nach dem anderen. "Das ist die Politik der Grünen 2024", so der Wortlaut im Bekennerschreiben.
Bereits in der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober wurde der Schriftzug laut Polizei an dem Abgeordneten-Büro aufgebracht.
Das acht mal drei Meter große Graffiti wurde demnach mit roter und schwarzer Farbe aufgesprüht. Die Höhe des Sachschadens konnte seinerzeit noch nicht beziffert werden.
Die Polizei ermittelt inzwischen wegen Sachbeschädigung.
Titelfoto: Anke Brod