Feueralarm erregt ihn: Polizei schnappt perversen Zündler
Leipzig - Wenn der Feuermelder schrillt und Menschen in Angst aus ihren Zimmern rennen, dann erregt ihn das sexuell. Die Leipziger Polizei hat einen Feueralarm-Fetischisten geschnappt, der in kurzer Zeit fünfmal in Hotels gezündelt haben soll.

Die unheimliche Alarm-Serie begann am Morgen des 28. Dezember im "Penta-Hotel" am Großen Brockhaus. Ein Brandmelder schlug an, Dutzende Gäste mussten die Herberge verlassen.
Ging man anfangs noch von einer technischen Ursache aus, führte ein zweiter Alarm kurz nach dem Abrücken der Feuerwehr diesen Gedanken obsolet. Diesmal brannte auf einem Hotelflur Papier.
Am Neujahrsmorgen sorgte dann kurz vor 8 Uhr ein brennender Müllkübel für Feueralarm im "Book-Hotel". Zwei Stunden später brannte das Bettzeug in einem Zimmer vom "Motel One" hinter der einstigen Hauptpost. Die Flammen richteten einen massiven Schaden (18.000 Euro) an und wieder mussten Gäste ihre Zimmer fluchtartig verlassen.
Da sämtliche Hotelbrände auf das östliche Zentrum beschränkt blieben, vermuteten die Ermittler schon bald einen Serientäter.
Hotel-Gästeliste überführte Zündler aus NRW

Doch es brauchte noch einen weiteren Alarm, um den Pyromanen aufzuspüren.
Den gab es am frühen Dienstagmorgen im Meininger-Hotel am Brühl. Jemand hatte dort ein Papiertaschentuch in einen Brandmelder gesteckt und es angezündet.
Bei der Überprüfung der Gästeliste fiel den Ermittlern ein Name auf: Nick S. - der 24-Jährige hatte zuvor schon im "Penta-Hotel" und im "Motel One" übernachtet. Bei der Durchsuchung seiner Sachen seien "beweiserhebliche Gegenstände" gefunden worden, teilte die Polizei gestern mit.
Ersten Ermittlungen zufolge hat der aus Nordrhein-Westfalen stammende Mann offenbar einen ganz besonderen Fetisch - es erregt ihn, wenn in Hotels Feueralarm ausgelöst wird. Besonders dann, wenn er dort selbst zu Gast ist.
Die Polizei geht davon aus, das Nick S. für alle fünf Brandanschläge verantwortlich ist.
Titelfoto: Bildmontage: Ralf Seegers