Häusliche Gewalt in Leipzig: Opferzahlen steigen immer weiter an!
Leipzig - Zum "Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" am morgigen Dienstag hat die Leipziger Polizeidirektion aktuelle Zahlen von Gewalt- und Stalking-Fällen in der Messestadt veröffentlicht.
Nach Angaben von Polizeisprecher Moritz Peters wurden im Jahr 2024 insgesamt 3223 Straftaten im Bereich der häuslichen Gewalt angezeigt, was einen Anstieg von 8 Prozent zum Vorjahr darstellt.
Hochgerechnet ereignen sich im Zuständigkeitsbereich der Leipziger Polizei also täglich rund neun Fälle. Dabei muss natürlich die weitaus höhere Dunkelziffer im Hinterkopf behalten werden: Laut dem Weißen Ring werden im Schnitt mindestens 80 Prozent aller Vorfälle gar nicht erst zur Anzeige gebracht.
Die meisten Straftaten im Bereich der häuslichen Gewalt spielten sich im Leipziger Stadtgebiet (1981) ab, danach kommen der Landkreis Leipzig mit 643 und Nordsachsen mit 599. In allen Gebieten ist ein Anstieg zu verzeichnen.
"Insgesamt 3427 Personen wurden 2024 im Bereich der Polizeidirektion Leipzig Opfer häuslicher Gewalt", so Peters. "In der Stadt Leipzig wurden 2118 Opfer registriert, darunter 1506 Frauen und 612 Männer." Im Landkreis Leipzig gab es demnach 673 Betroffene (478 weiblich, 195 männlich), in Nordsachsen 636 Opfer (449 weiblich, 187 männlich).
Der Sprecher dazu: "Damit stiegen die Opferzahlen in sämtlichen Teilbereichen im Vergleich zu 2023 spürbar an." Solltet Ihr zum Opfer häuslicher Gewalt werden, wählt umgehend den Notruf. Die Polizei kann dann umgehend Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, weitere Anträge und Anordnungen werden dann gerichtlich abgewickelt.
Stalking in Sachsen: Leipzig landet auf dem traurigen ersten Platz
Die Polizeidirektion Leipzig teilte darüber hinaus auch die registrierten Stalking-Fälle - und landet im sachsenweiten Vergleich auf dem traurigen ersten Platz. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 404 Fälle erfasst, wobei der Großteil erneut das Stadtgebiet der Messestadt betrifft.
Eine gute Nachricht: Die Aufklärungsrate lag zumindest bei 94,6 Prozent.
Auch Stalking sollte zur Anzeige gebracht werden, wobei die Polizei unterstützende Maßnahmen ergreifen kann. Darüber hinaus gibt es verschiedene Opferhilfe-Einrichtungen, an die man sich im Ernstfall wenden kann.
In akuten Gefahrensituationen sollte aber stets die 110 gewählt werden.
Titelfoto: Maurizio Gambarini/dpa

