Von Zugführer gefilmt: Organisierte Graffiti-Bande besprüht S-Bahn

Borna - Ende April attackierte eine Personengruppe eine S-Bahn im Landkreis Leipzig und besprühte sie mit Farbe. Hinter der Aktion vermutet die Polizei eine organisierte Sprayer-Bande, weshalb mittels "Kripo live" nun Zeugen gesucht werden.

Der Lokführer filmte die Tat am 20. April aus seiner Kabine an der Zugspitze.
Der Lokführer filmte die Tat am 20. April aus seiner Kabine an der Zugspitze.  © Screenshot/MDR-Mediathek

Der Vorfall spielte sich am 20. April am Bahnhof Neukirchen-Wyhra ab, wo die S-Bahn mit der Nummer 6 kurz vor 23 Uhr einen Stopp einlegte.

Dieser Haltepunkt war jedoch kein Zufall: Wie Aufnahmen der S-Bahn-Sicherheitskamera zeigten, befand sich einer der Täter bereits vor der Tat in der Bahn und betätigte in Neukirchen-Wyhra die Haltewunsch-Taste.

Während der junge Mann seinen Körper in eine Tür stellte und die Bahn damit an der Weiterfahrt hinderte, machten sich fünf oder sechs Komplizen an der Außenseite zu schaffen.

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Innerhalb weniger Minuten besprühten sie die rechte Bahn-Seite. Dem Lokführer gelang es aus seiner Kabine heraus, die Vorgänge mit seiner Handykamera festzuhalten.

Die S6 war bereits zwei Tage vorher, am 18. April, am Werdauer Hauptbahnhof den Sprayern zum Opfer gefallen: Hier hatten sie sich kurz vor Mitternacht mit Sprühdosen auf den Zug gestürzt.

"Wir gehen davon aus, dass die selbe Personengruppe in Werdau begonnen hat den Zug zu besprühen, gestört wurde und geflüchtet ist", berichtete Jens Damrau von der Bundespolizeiinspektion Leipzig bei "Kripo live". Am 20. April vollendeten sie dann ihre Tat.

Die Überwachungskamera zeichnete den Täter auf, der sich bereits vor der Tat in der S-Bahn befand und während der Tat die Tür blockierte.
Die Überwachungskamera zeichnete den Täter auf, der sich bereits vor der Tat in der S-Bahn befand und während der Tat die Tür blockierte.  © Montage Screenshot/MDR-Mediathek

Es wird vermutet, dass die Täter nach der Sprüh-Attacke in Neukirchen-Wyhra entweder in Richtung Autobahnauffahrt Borna-Süd oder über die B2 und B173 flüchteten. Die Bundespolizei sucht nach Zeugen, die am 20. April zwischen 22.30 und 23 Uhr etwas Auffälliges im Tatort-Bereich beobachtet haben. Hinweise nehmen die Beamten unter der Telefonnummer 0341997990 entgegen.

Titelfoto: Montage Screenshot/MDR-Mediathek

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