Leipzig - Da hat die Polizei einen ordentlichen Coup gelandet: Mehrere Monate nach einem Gewaltdelikt am Leipziger Hauptbahnhof wurden unter anderem die Wohnräume eines Verdächtigen durchsucht. Die Beamten fanden allerdings nicht nur Beweismittel.
Mittwochmorgen, gegen 6 Uhr, wurden mehrere Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt, wie Sprecherinnen der Polizeidirektion und Bundespolizei Leipzig am Freitag gemeinsam erklärten.
Die Bundesbeamten waren unter anderem in der Kohlgartenstraße in Neustadt-Neuschönefeld in der Wohnung eines staatenlosen 33-Jährigen im Einsatz. Dieser soll im Mai in der Westhalle des Hauptbahnhofs einen 48 Jahre alten Mann angegriffen und schwer verletzt haben.
Eine Überwachungskamera hatte die Tat demnach aufgezeichnet, eine Gesichtserkennung den polizeibekannten Angreifer identifizieren können.
Das Ziel der Bundespolizisten, Beweismittel sicherzustellen, war von Erfolg gekrönt: "Bei einem der Durchsuchungsobjekte konnte ein zur Tatzeit getragenes Kleidungsstück beschlagnahmt werden", hieß es. "Zudem wurden palästinensische Reisepässe sichergestellt."
Ermittlungen gegen zwei Männer wegen unerlaubten Anbaus von Cannabispflanzen
Die Beamten staunten schließlich nicht schlecht: Hinter einer Tür verbarg sich eine Indoor-Plantage mit mehr als 100 Cannabispflanzen.
Im Laufe der Ermittlungen vor Ort konnten hinzugezogene Einsatzkräfte des Fachkommissariats Rauschgiftkriminalität in der Wohnung einen 51-jährigen Italiener feststellen. Gegen ihn wird zwar ermittelt, aufgrund von fehlenden Haftgründen blieb er aber auf freiem Fuß.
Auch gegen den 33-jährigen Mann wurden Ermittlungen wegen des Verdachts des unerlaubten Anbaus von Cannabispflanzen eingeleitet. Er konnte allerdings in keinem der durchsuchten Objekte angetroffen werden.
Insgesamt waren mehr als 50 Kräfte im Einsatz. "Sowohl die Pflanzen als auch die dazugehörige Technik für den Anbau wurden beschlagnahmt", so die Sprecherinnen abschließend.