Ein Toter (19) nach Bluttat in Leipziger Straßenbahn: Darum soll es bei dem Streit gegangen sein
Leipzig - Brutales Tötungsverbrechen mitten im Berufsverkehr: In einer voll besetzten Leipziger Straßenbahn ist am Mittwochnachmittag ein 19-Jähriger erstochen worden. Am gestrigen Donnerstag nahm die Mordkommission einen Verdächtigen fest - er ist zwei Jahre jünger als das Opfer.
Die Tram der Linie 3 kam aus Grünau, als kurz vor der Haltestelle "Adler" ein heftiger Streit zwischen zwei Männern entbrannte. Zeugen berichteten der Polizei später, dass es hörbar um Geld gegangen sei.
An der Haltestelle rannte einer der Kontrahenten aus der Bahn. Der andere blutete aus mehreren Stichverletzungen. Fahrgäste brachten den Verletzten zu einer Bank und riefen die Polizei.
Der 19-Jährige wurde von Rettungssanitätern noch lebend in die Klinik gefahren. Doch dort konnten die Ärzte nichts mehr für ihn tun - er starb während der Not-OP.
Polizisten geleiteten den Straßenbahnzug derweil zum Depot, sicherten dort Spuren in der Tram und die Aufzeichnungen der Videoüberwachung.
Wie TAG24 erfuhr, soll auf den Bildern zu sehen sein, wie ein jüngerer Mann mit einem Messer in kurzer Folge mehrfach auf den Oberkörper des Opfers einsticht.
Nach Stunden intensiver Ermittlungsarbeit konnten die Beamten am Donnerstag den mutmaßlichen Messerstecher festnehmen. Es handelt sich dabei um einen 17-jährigen Deutschen, der zum Bekanntenkreis des ebenfalls deutschen Opfers gehören soll.
Am Freitag wurde schließlich Haftbefehl gegen den jungen Mann erlassen, er befindet sich in Untersuchungshaft.
Zu den möglichen Hintergründen der Tat, die von der Staatsanwaltschaft juristisch als Totschlag eingestuft wurde, machten die Ermittler noch keine Angaben.
Aktualisiert um 13.55 Uhr
Titelfoto: Montage: Silvio Bürger