"Housing First"-Projekt in Leipzig: Obdachlose sollen eigene Wohnungen bekommen!
Leipzig - Verbunden mit dem extremen Wintereinbruch vor wenigen Wochen häuften sich die tragischen Meldungen von erfrorenen Obdachlosen. Und auch wenn die kälteste Zeit des Jahres nun vermutlich hinter uns liegt, halten die schwierigen Lebensbedingungen der Wohnungslosen trotzdem weiterhin an. Die Stadt Leipzig will helfen.

Nach einer Beratung zwischen Bürgermeister Thomas Fabian (65, SPD) und Oberbürgermeister Burkhard Jung (63, SPD) soll bereits im Sommer 2021 das Projekt "Housing First" (Deutsch: Zuerst eine Wohnung) auf den Weg gebracht werden.
Das Modell, das insgesamt 1,2 Millionen Euro kosten soll, wartet nun nur noch auf die Zustimmung des Stadtrats.
Bei dem aus den USA stammenden Ansatz wird obdachlosen Personen eine eigene Wohnung mit Mietvertrag und individueller Betreuung durch Sozialarbeiter*innen zur Verfügung gestellt.
So soll den Obdachlosen dabei geholfen werden, nicht nur eine Wohnung zu finden, sondern diese auch zu halten. Das stellt besonders für Personen mit Mietschulden, psychischen Störungen oder Suchterkrankungen ein großes Problem dar.
Thomas Fabian blickt der Idee zur Hilfe von obdachlosen Personen optimistisch entgegen: "Sie erhalten dabei auch Unterstützung, die sie brauchen, damit ein Neuanfang gelingt". Auch die Obdachlosenhilfe der Stadt wurde bei der Konzipierung mit einbezogen.
Das "Housing First"-Modellprojekt beginnt im Sommer, sodass bereits im Oktober die ersten von mindestens 40 obdachlosen Personen in ihre Wohnung ziehen können. Dabei sollen sowohl städtische als auch private Wohnungsgesellschaften und Vermieter an einem Strang ziehen. Bis 2024 wird die Idee erprobt und ausgewertet.
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa