Historische Postkutschen in Leipzig: So haben wir früher Briefe bekommen
Von Anke Brod
Leipzig - "Bitte einsteigen – die Postkutsche fährt gleich ab!" Ansagen wie diese schallen dieses Wochenende über den Marktplatz von Liebertwolkwitz: Der Leipziger Stadtteil begeht feierlich "175 Jahre Postexpedition Liebertwolkwitz". Wer möchte, kann in der quietschgelben, historischen Eil-Postkutsche gleich mal eine Runde mitdrehen.
"Die Poststation war für Liebertwolkwitz damals ein Meilenstein", sagte Wolf-Dieter Schmidt (75), seines Zeichens Präsident des ausrichtenden Interessenvereins "Völkerschlacht bei Leipzig 1813", vor Ort zu TAG24.
In der Muldentalstraße war im Jahr 1850 der Transport von Briefen und Paketen, aber auch die Beförderung von "Bagage" sowie Personen an den Start gegangen.
Stündlich verkehrten ab hier fortan täglich fünf Kutschen nach Leipzig zur Hauptpost und fünf in Richtung Grimma.
Das spannende Kutschfahrt-Revival am Wochenende geht streckenmäßig begrenzt allerdings nur bis Probstheida und andersherum nach Großpösna.
"Beim Erwerb des eines Passagierscheins können die Reisenden den Preis übrigens selber bestimmen", erläuterte Schmidt weiter.
Historie zum Anfassen
Der Samstag und der Sonntag in Liebertwolkwitz stecken demnach jeweils von 10 bis 17 Uhr voller Geschichte und Kultur.
Neben den Ausflügen mit der waschechten Eil-Postkutsche könnt Ihr vor Ort zudem eine historische Postkarte erstehen und sie mit Sonderbriefmarke versehen in die ganze Welt senden.
Das Programm "Kommt zum Pferd" bietet indes Reit-Erprobungen unter Federführung der "Voltigruppe Liebertwolkwitz" an.
Für die jüngeren Gäste stehen ein Karussell sowie eine Bastelstrecke für traditionelle Steckenpferde bereit. Des Weiteren führt die Liebertwolkwitzer Tanzgruppe ihr Können vor. Einblicke in früheres Handwerk gewährt bei alledem die historische Feldschmiede Althammer.
Für das leibliche Wohl ist in "Wolks" ebenfalls gesorgt: Auf dem Marktplatz soll es unter anderem die Verkostung eines "speziellen" Jubiläumsschnapses geben.
Titelfoto: Bildmontage: Anke Brod