Neue Ausstellung: Unser Sandmännchen zurück in Leipzig! Das verbindet ihn mit dem Messemännchen

Leipzig - Seit 66 Jahren schon bringt das Sandmännchen unseren Kleinsten jeden Abend Gute-Nacht-Geschichten. Kurz vor seinem Geburtstag wird die Kultfigur nun in Leipzig mit seiner bisher größten Ausstellung geehrt. TAG24 hat sie sich angeschaut - und herausgefunden, was "Unser Sandmännchen" mit dem Messemännchen verbindet.

"Unser Sandmännchen" ist zurück in der Messestadt! Am morgigen Mittwoch eröffnet die Ausstellung "Unser Sandmännchen in Leipzig" im Haus Böttchergäßchen.  © Lutz Brose

Zu finden ist die Ausstellung "Unser Sandmännchen in Leipzig" ab dem morgigen Mittwoch, 1. Oktober, im Haus Böttchergäßchen (Bötchergäßchen 3). In verschiedenen Bereichen wird dort unter anderem über die Entstehungsgeschichte und die Produktion der beliebten Sendung aufgeklärt, an spannende Abenteuer wie die Reise ins Weltall erinnert, aber auch kritische Punkte wie die Vereinnahmung der Figur für die DDR-Propaganda beleuchtet.

Besonderes Highlight: Die Abenteuer in der Messestadt, die einen eigenen Bereich erhalten haben. Schon dreimal hat der Sandmann Leipzig einen Besuch abgestattet, das erste Mal 1965 anlässlich der 800-Jahr-Feier der Leipziger Messe. "Der nimmermüde Schlafbringer wurde in einem Robur Omnibus chauffiert - und freundlich vom Messemännchen begrüßt", heißt es dazu an einem Info-Aufsteller.

Messe- und Sandmännchen verbindet dabei sogar ein familiäres Verhältnis: Beide wurden von Regisseur und Puppengestalter Gerhard Behrendt (†77) erschaffen und sind der Erzählung zufolge Brüder.

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Auch bei seinem zweiten Besuch 1970 begrüßte das Messemännchen wieder den Sandmann. Interessant dabei: Auf den Aufnahmen war im Hintergrund bereits der Uni-Riese (City-Hochhaus) zu sehen. Der befand sich zu diesem Zeitpunkt tatsächlich aber noch im Bau, wurde erst zwei Jahre später fertiggestellt.

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Zahlreiche Figuren, Szenen und Fahrzeuge der Ausstellung stammen aus dem sogenannten "Sandmännchen Archiv" in Berlin. Dort lagern bis heute die Bestände des DDR-Sandmanns.  © Lutz Brose
Unter anderem abgebildet: die Besuche des Sandmännchens in Leipzig. Schon mehrfach erlebte die Kultfigur Abenteuer in der Messestadt, wo ...  © Lutz Brose
... auch der Bruder des Sandmanns wohnt, das Messemännchen. Beide wurden von Gerhard Behrendt (†77) erschaffen und sind auch laut der Erzählung Brüder. Der Messemann ist dabei der Jüngere von beiden.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Größte Ausstellung in Zusammenhang mit dem "Sandmännchen-Archiv"

Zum Pressetermin am Dienstag stattete auch Sandmann-Regisseur Stefan Schomerus (47) der Ausstellung einen Besuch ab.  © Lutz Brose

Bis heute wird "Unser Sandmännchen" noch immer in klassischer Stop-Motion-Technik und per Hand produziert, wie Regisseur Stefan Schomerus (47) bei dem Pressetermin verriet.

Die Illusion von Bewegung entsteht, indem die Puppen bildweise minimal verändert und die einzelnen Aufnahmen anschließend zu einem Film zusammengesetzt werden. Ähnlich einem Daumenkino wird bei jedem neuen Bild eine kleine Veränderung vorgenommen, bevor erneut fotografiert wird. "Die Kunstform ist genau die gleiche", so Schomerus.

Um eine Minute Sendung zu drehen, brauche sein Team etwa eine Woche.

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In Leipzig wird nun unter anderem eine Kindergarten-Szene des Regisseurs sowie der Kurzfilm "Die Reise zur Traumsandmühle" gezeigt. Zahlreiche Szenenbilder, Figuren und Fahrzeuge der Ausstellung stammen aus dem sogenannten "Sandmännchen-Archiv" in Berlin, in dem die Bestände des DDR-Sandmanns bis heute gelagert werden. Den Organisatoren zufolge ist es die größte Ausstellung in Zusammenhang mit der Sammlung.

Von ihm wird unter anderem eine Kindergarten-Szene sowie der Kurzfilm "Die Reise zur Traumsandmühle" ausgestellt.  © Lutz Brose

"Unser Sandmännchen in Leipzig" kann vom 1. Oktober 2025 bis 22. Februar 2026 im Haus Böttchergäßchen besucht werden. Alle Infos zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und dem Programm des Stadtgeschichtlichen Museums findet Ihr auf www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de.

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