Leipzig - Manchmal sorgt die Leipziger Stadtpolitik für nackte Tatsachen. Nach einem Beschluss des Stadtrates bekommt der Cospudener See nun einen offiziellen FKK-Strand. Das soll vor allem jungen Menschen die Angst vor Nacktheit nehmen.

Noch ist die Badesaison lang hin. Doch in Kürze wird es am Nordstrand von Leipzigs beliebter "Badewanne" Bewegung geben. Zwei Erdwälle werden dann aufgeschüttet, die den künftigen FKK-Stand begrenzen sollen.

Nach Angaben der LeipzigSeen GmbH wird die Nacktbadezone auf 250 Metern Strandlänge zwischen dem Steg am Auslauf der Kelchsteinlinie und der früheren Insel eingerichtet. "Die Wälle werden noch bepflanzt, sodass es auch einen Sichtschutz gibt", erklärt Geschäftsführer Christian Conrad.

Ausgangspunkt war eine Petition im Stadtrat, für die sich die Grünen stark gemacht hatten.

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Mit außergewöhnlicher Begründung: "Es werden gerade unter den jungen Menschen offenkundig immer weniger, die selbstbewusst genug sind, nackt unter den Blicken oder der schieren Anwesenheit anderer Menschen baden zu gehen", erklärte Grünen-Stadtrat Michael Schmidt. Deshalb gebe es unter diesen FKK-Fans den Wunsch, doch endlich einen FKK-Strand auszuschildern.

Seen-Chef Conrad kann darüber nur schmunzeln. "Bisher hat das Miteinander von Textilen und Nackten auch so ganz gut geklappt, aber gerne folgen wir dem Wunsch des Stadtparlaments ..."

Zumal es schon mal einen FKK-Strand am Cossi gab. "Vor knapp 22 Jahren zur Eröffnung - doch schon eine Woche später hatten Souvenirjäger die ganzen FKK-Schilder geklaut", so Conrad.